Diese Masterarbeit betrachtet eine spezielle Klasse von dynamischen Faktormodellen um Vorhersagen über das europäische Bruttoinlandsprodukt (BIP) treffen zu können. Da diese Art von Modellen gemischte Häufigkeitsdaten berücksichtigen kann, bezeichnen wir sie als "mixed frequency" Faktormodelle. Obwohl das BIP eine Schlüsselvariable der realen Wirtschaftsaktivität einer Volkswirtschaft darstellt, wird es im Gegensatz zu den meisten makroökonomischen Gröÿen lediglich jedes Quartal veröffentlicht. Daher ist es von Vorteil die gemeinsame Entwicklung von monatlichen und vierteljährlichen Konjunkturindikatoren,
sowie deren Schwankungen im Laufe der Zeit in einem gemeinsamen Modell anhand von wenigen dynamischen Faktoren zu beschreiben. Dieses Modell wurd als erstes in Mariano und Murasawa (2003) definiert und stellt ein klassisches dynamisches Faktormodell dar, das monatliche und vierteljährliche Indikatoren kombiniert. Die Quartalsdaten werden hierbei als monatliche Zeitreihen mit periodisch fehlenden Informationen
interpretiert, wobei angenommen wird, dass deren beobachtbaren vierteljährlichen Wachstumsraten aus zugrundeliegenden latenten monatlichen Veränderungen resultieren. Da "mixed frequency" Faktormodelle eine besondere Art von klassischen Faktormodellen
darstellen, beschreiben wir zu Beginn dieser Arbeit deren Schätzungsprozess und folgen dabei der Arbeit von Banbura und Modugno (2014). Anschließend modifizieren wir das zuvor hergeleitete Schätzungsverfahren, um die unbekannten Parameter von "mixed frequency" Faktormodellen zu bestimmen. Die Anpassung des Schätzungsverfahren besteht hauptsächlich darin, dass die Faktorladungsmatrix bestimmte Restriktionen erfüllen muss. Die Schätzung der beiden Faktormodellklassen wird jeweils unter zwei unterschiedlichen idiosynkratischen Fehlertermannahmen hergeleitet. Das angewandte Schätzungsverfahren kombiniert den Expectation Maximization Algorithmus mit dem Kalman filter und Kalman smoother. Diese Schätzungsmethode erlaubt es Datensätze makroökonomischer
Indikatoren, die ein beliebiges Muster an fehlenden Daten aufweisen, zu behandeln. Im Rahmen einer Monte Carlo Simulation wird das Schätzungsverfahren für "mixed frequency" Faktormodelle verifiziert. Die empirische Studie am Ende dieser Arbeit nutzt das
"mixed frequency" Faktormodell, um das BIP der europäischen Union zu schätzen und zu prognostizieren.
«
Diese Masterarbeit betrachtet eine spezielle Klasse von dynamischen Faktormodellen um Vorhersagen über das europäische Bruttoinlandsprodukt (BIP) treffen zu können. Da diese Art von Modellen gemischte Häufigkeitsdaten berücksichtigen kann, bezeichnen wir sie als "mixed frequency" Faktormodelle. Obwohl das BIP eine Schlüsselvariable der realen Wirtschaftsaktivität einer Volkswirtschaft darstellt, wird es im Gegensatz zu den meisten makroökonomischen Gröÿen lediglich jedes Quartal veröffentlicht....
»