Die zunehmende Verbreitung von Smartphones in den letzten Jahren hat zu einer vermehrten Nutzung virtueller Tastaturen geführt und es wurde der Ruf nach einer Alternative zur allge- genwärtigen QWERTY-Tastatur laut. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass sich die Bedienung eines Smartphones deutlich vom Schreiben auf Schreibmaschinen, für welche die QWERTY- Tastatur ursprünglich entwickelt wurde, unterscheidet.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Optimierung von Tastenbelegungen ausgewählter Lay- outs mit dem Ziel die erwartete zurückzulegende Strecke und die erwartete Schreibdauer eines deutschen Textes zu minimieren. Dabei steht zunächst die einhändige, vertikale Textübertra- gung im Fokus. Das zugehörige Optimierungsproblem, welches die Suche nach einer leis- tungsfähigen Tastenbelegung beschreibt, lässt sich als lineares Zuordnungsproblem modellie- ren und kann leicht gelöst werden. Jedoch können die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Eignung in der Praxis nicht überzeugen, weshalb unter Verwendung zusätzlicher binärer Variablen ein weiterentwickeltes Optimierungsproblem formuliert wird. Das resultierende quadratische Zu- ordnungsproblem ist NP-hart und deshalb nicht für die Lösung von Instanzen realistischer Grö- ßenordnung geeignet. Im Anschluss an dessen Linearisierung werden verschiedene Ansätze zur Verbesserung der zeitlichen Lösbarkeit entwickelt und getestet. In Kombination mit einem Verfahren, das die Anzahl der Variablen reduziert und die globale Optimalität aufgibt, ebnen sie den Weg zu Tastenbelegungen, deren Qualität die bisheriger Tastaturen um bis zu 53 % übertrifft.
Neben der einhändigen, vertikalen Handhabung werden Smartphones oftmals in horizontaler Position genutzt und mit beiden Händen bedient. Die vorliegende Arbeit überträgt die Theorie der Optimierung von Tastenbelegungen auf diese relativ neue Art der Bedienung und erweitert so das bisherige Angebot an Literatur für die 2-Daumen-Schreibweise. Außerdem liefert sie Tastenbelegungen, welche für die horizontale Textübertragung optimiert wurden und im Ver- gleich zur QWERTY -Tastatur potentielle Verbesserungen von bis zu 36 % erzielen. Besondere Anforderungen an Tastenbelegungen stellt die abwechselnd vertikale und horizon- tale Textübertragung, die in der Realität sehr häufig vorkommt, in der vorliegenden Arbeit aber erstmals wissenschaftlich betrachtet wird. In diesem Zusammenhang werden Tastenbe- legungen erzeugt, welche für beide Gerätepositionen geeignet sind und damit den problemlo- sen Wechsel zwischen den Bedienkonzepten ermöglichen. Die Untersuchung und Auswertung der Resultate zeigt eine Überlegenheit der optimierten Belegungen gegenüber der QWERTY- Tastatur von bis zu 33 %.
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Die zunehmende Verbreitung von Smartphones in den letzten Jahren hat zu einer vermehrten Nutzung virtueller Tastaturen geführt und es wurde der Ruf nach einer Alternative zur allge- genwärtigen QWERTY-Tastatur laut. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass sich die Bedienung eines Smartphones deutlich vom Schreiben auf Schreibmaschinen, für welche die QWERTY- Tastatur ursprünglich entwickelt wurde, unterscheidet.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Optimierung von Tastenbelegungen ausgewählter...
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