Großzügige Gehälter der Vorstandsmitglieder, auch wenn es den Unternehmen schlecht geht, erregen seit Jahren die Öffentlichkeit, weil sie im Hinblick auf die unternehmerische Leistung als unangemessen empfunden werden. In der aktuellen Finanzkrise hat die Diskussion über Managergehälter an Schärfe zugenommen und Forderungen nach einer gesetzlichen Begrenzung kamen auf. Die öffentliche Diskussion der Vergangenheit hat immerhin zu verbesserten Offenlegungspraktiken in Europa geführt, die sich meine Arbeit zu Nutzen macht, um die Strukturen der Managergehälter, abseits der emotionalen öffentlichen Diskussion, wissenschaftlich herauszuarbeiten und diejenigen Determinanten aufzuspüren, welche Einfluss auf die Vergütungshöhe der Vorstände nehmen. Dabei wird mitunter der Frage nachgegangen, wie leistungsabhängig die Vergütung europäischer Vorstände sind. Stellvertretend für Europa werden in meiner Masterarbeit die Vorstandsgehälter von französischen, britischen und schwedischen Unternehmen gegenübergestellt. Durch die Wahl der Länder mit ihrem unterschiedlichen Verständnis von Unternehmensführung, deckt die Arbeit die ?Corporate Governance? Regime Europas hinreichend ab, um länderübergreifend gültige Ergebnisse zu finden. Diese Auswahl findet ihre Berechtigung in der Tatsache, dass das britische Unternehmertum geprägt ist von konservativen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, das schwedische Unternehmertum von eher sozialistischen, während Frankreich insoweit eine Mittelstellung einnimmt. Großbritannien folgt hauptsächlich dem Shareholder-Value Gedanken und die Unternehmen dort werden vornehmlich kapitalmarktorientiert geführt. Hingegen haben im linksorientierten Schweden und im liberalen Frankreich die Beziehungen des Unternehmens zu ihren Mitarbeitern einen höheren Stellenwert. Die Arbeit zeigt, dass die hohen Vorstandsvergütungen entgegen der öffentlichen Meinung in Europa leistungsabhängig sind. Wohl aber sind Vorstandsgehälter im letzten Jahrzehnt unangemessen angestiegen. Grund für das starke Ansteigen sind die aktienbasierten Vergütungssysteme. In der Analyse zeigt sich, dass die aktienbasierten Vergütungen Leistungsanreize schaffen, gleichzeitig durch allzu komplexe Vergütungskonstrukte die tatsächliche Vorstandsvergütung aber verschleiert wird.
«
Großzügige Gehälter der Vorstandsmitglieder, auch wenn es den Unternehmen schlecht geht, erregen seit Jahren die Öffentlichkeit, weil sie im Hinblick auf die unternehmerische Leistung als unangemessen empfunden werden. In der aktuellen Finanzkrise hat die Diskussion über Managergehälter an Schärfe zugenommen und Forderungen nach einer gesetzlichen Begrenzung kamen auf. Die öffentliche Diskussion der Vergangenheit hat immerhin zu verbesserten Offenlegungspraktiken in Europa geführt, die sich mein...
»