Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem Seitenflügel des Choraltares der ehemaligen Klosterkirche des Benediktinerstifts Tegernsee. Das wandelbare Flügelretabel, das aufgrund seiner Ausmaße von ca. sechs auf sechs Meter auch „Tabula Magna" genannt wird, wurde 1444/45 vom Münchner Maler Gabriel Angler geschaffen. Die Tabula Magna gilt, zusammen mit der restlichen spätgotischen Ausstattung der Klosterkirche Tegernsee, als größter künstlerischer Auftrag an Münchner Maler im 15. Jahrhundert. Ursprünglich zeigte der Choraltar auf der Festtagsseite die Passion Christi und auf der Werktagsseite die Legende des Heiligen Quirinus von Tegernsee, dem Schutzpatron des Klosters. Das Retabel wurde Ende des 17. Jahrhunderts abgebaut und die einzelnen Tafeln in den folgenden Jahrhunderten auf verschiedene Museen verteilt. Die in dieser Arbeit untersuchte Tafel zeigt auf der Festtagsseite die Kreuzannagelung Christi und auf der Werktagsseite die Geißelung des Heiligen Quirinus von Tegernsee. Das ungrundierte Holztafelgemälde, das im Barock teilweise übermalt wurde, war ursprünglich mit Pressbrokatapplikationen und vermutlich auch mit einem plastischen Maßwerk verziert. In die kunsttechnische Untersuchung wird auch die bisherige Forschung, die sich mit den übrigen Tafeln der Tabula Magna beschäftigte, mit einbezogen.
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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem Seitenflügel des Choraltares der ehemaligen Klosterkirche des Benediktinerstifts Tegernsee. Das wandelbare Flügelretabel, das aufgrund seiner Ausmaße von ca. sechs auf sechs Meter auch „Tabula Magna" genannt wird, wurde 1444/45 vom Münchner Maler Gabriel Angler geschaffen. Die Tabula Magna gilt, zusammen mit der restlichen spätgotischen Ausstattung der Klosterkirche Tegernsee, als größter künstlerischer Auftrag an Münchner Maler im 15. Jahrhundert. U...
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