Der „Kleine Friedberger Altar“ ist ein um 1420 datiertes Baldachinretabel mit darin eingestellter thronender Muttergottes-Figur, datiert um 1325–50. Diese sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt befindenden
Werke wurden kunsttechnologisch untersucht und dokumentiert. Die einleitenden Kapitel beschreiben Skulptur und Retabel, nennen einige Vergleichsbeispiele und verweisen auf mögliche ikonographische Deutungen. Bisher von der Kunstgeschichte unbeachtet wird die gravierte Rückwand des Baldachingehäuses beschrieben, bei der auf einem Bildteppich Tierdarstellungen und ein von einem Mond umgebener Engel in florales Rankenwerk eingebunden sind. Mögliche ikonographische Deutungen zu dieser Kombination werden aufgezeigt. Diese Beschreibungen und daraus abgeleiteten möglichen Deutungen belegen das vom Künstler in Inschriften und bildlichen Darstellungen umgesetzte komplexe ikonographische Programm des „Kleinen Friedberger Altars“. Schwerpunkt der Arbeit ist die erstmalige kunsttechnologische Untersuchung des „Kleinen Friedberger Altars“ und dessen thronender Madonna. Diese wurde bereits 1999 untersucht. Neben Konstruktion des Baldachinretabels und bildschnitzerischer Ausführung der Madonnenfigur werden die Mal- bzw. Fasstechnik beschrieben. UV- und IR-Aufnahmen zur Untersuchung des Zustands und Bestimmung von Untermalungen sowie Untersuchungen von Streupräparaten und Querschliffen zur Identifizierung von Pigmenten, Füllstoffen der Grundierung und Fasern sowie zur Bestimmung des Schichtenaufbaus ergänzen die stereomikroskopischen Erkenntnisse.
An ausgewählten Querschliffen erfolgt die Elementbestimmung mittels REM-EDX. Zum Abschluss der
kunsttechnologischen Untersuchung werden Erhaltung und Restaurierungsgeschichte von Madonna und Retabel dargestellt. Im Anhang zwei befinden sich die schematischen Kartierungen (Maße, Untersuchung des Trägers und der Glasflüsse, Erhaltungszustand). Die fotographische Dokumentation umfasst Gesamt-, Detail- und UV-Aufnahmen sowie mikroskopische Aufnahmen zur Vorstellung der Fass- bzw. Maltechnik sowie Aufnahmen der analytischen Untersuchungen (Querschliffe, Streupräparate und REM-EDX).
«
Der „Kleine Friedberger Altar“ ist ein um 1420 datiertes Baldachinretabel mit darin eingestellter thronender Muttergottes-Figur, datiert um 1325–50. Diese sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt befindenden
Werke wurden kunsttechnologisch untersucht und dokumentiert. Die einleitenden Kapitel beschreiben Skulptur und Retabel, nennen einige Vergleichsbeispiele und verweisen auf mögliche ikonographische Deutungen. Bisher von der Kunstgeschichte unbeachtet wird die gravierte Rückwand des Baldachi...
»