Geodätische Satelliten sind heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Erdbeobachtung. Hochgenaue Messungen der Erdoberfläche setzen dabei eine präzise Bestimmung des Satellitenorbits voraus. In dieser Arbeit werden die Einflüsse einer nominell modellierten Satellitenorientierung im Gegensatz zu einer beobachtungsbasierten Lagerealisierung auf die Satellitenbahn untersucht. Die beobachtete Satellitenlage, bestehend aus Lagequaternionen der Satellitenplattform und Rotationswinkeln beider Solarpanele, werden in einem Vorverarbeitungsschritt analysiert und von täglichen zu wöchentlichen Dateien zusammengeführt. Die aufwendige, aber notwendige Vorverarbeitung beinhaltet die Detektion und Entfernung von Ausreißern, ein Resampling der Daten und eine optimale Interpolation von fehlenden Epochen. Es werden Orbits der Satelliten Jason-1, Jason-2 und Jason-3 über einen Zeitraum von insgesamt etwa 25 Jahren unter Verwendung von Satelliten-Laserentfernungsmessungen (SLR) berechnet. Dabei werden Ausreißer in den Beobachtungen und Orbitmanöver entfernt. Die optimierten Bögen ermöglichen eine erneute Berechnung der Orbits mit entweder nominell modellierter Satellitenorientierung oder unter der Verwendung der beobachteten Satellitenlage. Der Vergleich der Orbits zeigt eine Verbesserung der Orbitgenauigkeit von nominell zu beobachtungsbasierter Lagerealisierung von 5.93 % (Jason-1), 8.27 % (Jason-2) und 4.51 % (Jason-3). Etwa 75 % aller Orbitbögen weisen eine höhere Orbitgenauigkeit auf. Parameter, welche bei den Orbitberechnungen geschätzt werden, zeigen größere Übereinstimmungen mit den Sollwerten bei Orbits unter Verwendung der beobachteten Satellitenlage. Zur externen Validierung der Satelitenorbits werden Lösungen des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ) und der französischen Raumfahrtagentur CNES verwendet. Beide Berechnungszentren verwenden zur Orbitberechnung eine Kombination aus geodätischen Satellitenpositionierungstechniken, aufgrund dessen die Satellitenposition genauer bestimmt werden kann. Der Vergleich beider Orbitrealisierungen des Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI-TUM) mit den externen Orbits zeigt eine Verringerung der Positionsdifferenzen um etwa 10 % unter Verwendung von Lagebeobachtungen. Zusätzlich wird der Einfluss der Orbits auf die Schätzung von Koordinaten einger SLR Stationen untersucht. Dabei kann eine Reduzierung der drakonitischen Periode (charakteristisch für den Satellitenorbit) festgestellt werden.
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Geodätische Satelliten sind heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Erdbeobachtung. Hochgenaue Messungen der Erdoberfläche setzen dabei eine präzise Bestimmung des Satellitenorbits voraus. In dieser Arbeit werden die Einflüsse einer nominell modellierten Satellitenorientierung im Gegensatz zu einer beobachtungsbasierten Lagerealisierung auf die Satellitenbahn untersucht. Die beobachtete Satellitenlage, bestehend aus Lagequaternionen der Satellitenplattform und Rotationswinkeln beider Solarpanel...
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