Diese Arbeit analysiert einen bestehenden Zustandsregler, der für den CubeSat MOVE-II entwickelt wurde. Darüber hinaus wird das Regelungssystem weiterentwickelt und eine Vielzahl von Regelungsstrategien werden evaluiert. Ziel ist es, eine Regelgenauigkeit von 5° zu erreichen und eine Konvergenz zur angestrebten Lage in der Domäne des nichtlinearen Systems zu garantieren. Die evaluierten Konzepte sind auf niedrige Erdumlaufbahnen für Kleinsatelliten beschränkt, welche ausschließlich über magnetische Aktuatoren verfügen. Darüber hinaus wird eine Spinstabilisierung um eine Rotationsachse, welche nicht mit einer der Hauptachsen zusammenfällt, angenommen. Das Vorhandensein von Sensorrauschen und äußere Störungen, insbesondere der magnetische Restdipol, werden berücksichtigt.
Der bestehende Regler wird für verschiedene Erdumlaufbahnen analysiert und eine Monte-Carlo Simulation liefert die Konvergenzrate für randomisierte Anfangsbedingungen. Unter der Berücksichtigung der Systemanforderungen von MOVE-II wird ein neues Gain für den Zustandsregler entwickelt. Weiterhin werden Konzepte zur Kompensation des magnetischen Restdipols, der Verwendung eines erweiterten Kalmanfilters und eine neue Strategie zur Wahl des Arbeitspunktes vorgeschlagen, um die Regelgenauigkeit und die Konvergenzrate zu erhöhen. Drei nichtlineare Regelgesetze, basierend auf verschiedenen Lyapunovfunktionen, werden evaluiert. Eine davon wird wird als Implementierungskandidat ausgewählt. Eine Software-in-the-Loop und eine Hardware-in-the-Loop Simulation verifizieren diesen Kandidaten für einen erfolgreichen Einsatz auf der Flughardware als Teil der Regelungsfirmware.
Die Ergebnisse zeigen, dass der bestehende Regler sensitiv auf Änderungen der Inklination der Erdumlaufbahn reagiert. Weiterhin erfüllt er mit einer durchschnittlichen Regelgenauigkeit von 5,8° und einer zugehörigen Varianz von 4,3 Grad^2 nicht das gesetzte Ziel. In 69% der evaluierten Fälle konvergiert er nicht zur angestrebten Lage. Der lineare Regler mit dem neuen Gain und den vorgeschlagenen Erweiterungen erreicht eine Regelgenauigkeit von 3° mit einer Varianz von 0,38 Grad^2. Er konvergiert in 80% der Fälle. Der nichtlineare Implementierungskandidat zeigt ein konvergentes Verhalten in allen Monte-Carlo Simulationsläufen und erreicht einen endgültigen Regelfehler von 3,3° mit einer Varianz von 2,3 Grad^2. Weiterhin zeigt eine Hardware-in-the-Loop Simulation, dass dieser Regler stabil bleibt unter dem Einfluss von großen Verzögerungszeiten und geringer numerischer Präzision. Sie zeigt auch, dass der Regler kompatibel mit der existierenden Firmware von MOVE-II ist. Dynamisch aktualisierbare Regelungsparameter machen diese Implementierung für Satellitenbetreiber interessant.
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Diese Arbeit analysiert einen bestehenden Zustandsregler, der für den CubeSat MOVE-II entwickelt wurde. Darüber hinaus wird das Regelungssystem weiterentwickelt und eine Vielzahl von Regelungsstrategien werden evaluiert. Ziel ist es, eine Regelgenauigkeit von 5° zu erreichen und eine Konvergenz zur angestrebten Lage in der Domäne des nichtlinearen Systems zu garantieren. Die evaluierten Konzepte sind auf niedrige Erdumlaufbahnen für Kleinsatelliten beschränkt, welche ausschließlich über magnetis...
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