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Original title:
Erwünschte und unerwünschte Eigenschaften gastrointestinaler Bakterien
Author:
Schwaiger, Karin
Year:
2012
Document type:
Habilitation
Institution:
Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Language:
de
Subject group:
LAN Landbauwissenschaft
Abstract:
Bakterien weisen in unserem Sinne "erwünschte" oder "unerwünschte" Eigenschaften auf. "Erwünschte" gastrointestinale Kommensalen unterstützen die Verdauung und stimulieren das Immunsystem. Die bakterielle Erstbesiedelung des Darms erfolgt vermutlich bereits prä- oder perinatal und ist wegweisend für die spätere, möglicherweise (epi-)genetisch beeinflusste Biodiversität und den allgemeinen Gesundheitszustand. V.a. Laktobazillen und Enterokokken scheinen ein gewisses Diarrhö-protektives Potential zu besitzen. Erhöhte bakterielle Exposition schützt zudem vor Allergien und Autoimmunerkrankungen. Dagegen gefähren pathogene Bakterien die Gesundheit des Wirts und gelten daher generell als "unerwünscht". Aber auch scheinbar harmlose Kommensalen können durch die Übertragung von Resistenzinformationen die Gesundheit des Patienten durch eingeschränkte Therapieoptionen indirekt gefährden. Insbesondere Enterococcus faecalis bestätigte sich als "janusköpfiges" Reservoirbakterium, das leicht mobile und offenbar sogar chromosomale Antibiotikaresistenzgene akquirieren kann. Gentransfers zwischen Mikroorganismen humanen und tierischen Ursprungs kommen vermutlich seltener vor als innerhalb herkunftsgleicher Populationen. Ungeachtet dessen sollten Antibiotika bei Mensch und Tier nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden, da die Selektion resistenter Phäno- und Genotypen in erster Linie auf vermehrten Antibiotiakeinsatz zurückzuführen ist.
WWW:
https://mediatum.ub.tum.de/?id=1174761
Oral examination:
12.12.2012
Last change:
09.03.2015
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