Durch den waldbaulichen Wandel vom Altersklassenwald zu naturnahen bzw. naturgemäßen Bewirtschaftungsformen mit langen Verjüngungszeiträumen, starker horizontaler und vertikaler Struktur sowie der Bevorzugung von Naturverjüngung überschneiden sich die Nutzung des Altbestandes und seine Verjüngung zeitlich und räumlich zunehmend. Infolgedessen gewinnen Holzernteschäden an der Verjüngung zunehmend an Bedeutung. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen von motormanuellen, hochmechanisierten und kombinierten Holzernteverfahren sowie Windwurf auf Fichten-Buchen-Verjüngung. Durch die motormanuelle Holzernte wurden im Mittel 16% (8-21%) der Verjüngungsbäume betroffen. Die hochmechanisierten Verfahren mit Radharvestern beschädigten und zerstörten durchschnittlich 33% (20-46%) der Verjüngungsbäume, während es bei den kombinierten Verfahren im Mittel 37% (26-46%) waren. Durch den Windwurf und die Aufarbeitung des Sturmholzes wurde 56% der Verjüngung betroffen. Die Schäden konzentrierten sich bei allen Verfahren an den Rückegassen. Für die motormanuelle Holzernte als dem Standardarbeitsverfahren in vorausverjüngten Beständen wurde ein Prognosemodell entwickelt, dass die Fällschäden über die Berechnung der betroffenen Bestandesfläche ermittelt und damit eine Entkopplung von der klassischen Versuchsflächenanlage erreicht. Dazu wurden die Einflussfaktoren aufgeteilt in die Rahmenbedingungen des Hiebes (Eigenschaften des Arbeitsverfahrens, des entnommenen Altbestandes und der Feinerschließung) auf der einen und in Eigenschaften der Verjüngung auf der anderen Seite. Durch diese Vorgehensweise können unterschiedlichste Situationen bezüglich Feinerschließung, Baumartenzusammensetzung, Eingriffstärke etc. in ihren Auswirkungen auf verschiedene Verjüngungen simuliert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in Empfehlungen zur Minimierung der Holzernteschäden an Verjüngung. Für die waldbauliche Bewertung von Holzernteschäden an Verjüngung wurden verschiedene Bewertungsansätze auf ihre grundsätzliche Eignung hin überprüft. Neben der Veränderung verschiedener Kennziffern der Verjüngung wurde ein Verfahren der Bewertung von Wildschäden, dass die räumliche Verteilung unbeschädigter Verjüngungsbäume berücksichtigt, für die Bewertung der Holzernteschäden verwendet. Weiterhin wurde mit dem Waldwachstumssimulator SILVA die unterschiedliche Entwicklung der Verjüngung eines Beispielbestandes mit und ohne Berücksichtigung der Holzernteschäden verglichen.
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Durch den waldbaulichen Wandel vom Altersklassenwald zu naturnahen bzw. naturgemäßen Bewirtschaftungsformen mit langen Verjüngungszeiträumen, starker horizontaler und vertikaler Struktur sowie der Bevorzugung von Naturverjüngung überschneiden sich die Nutzung des Altbestandes und seine Verjüngung zeitlich und räumlich zunehmend. Infolgedessen gewinnen Holzernteschäden an der Verjüngung zunehmend an Bedeutung. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen von motormanuellen, ho...
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