Um das seit 1990 verstärkte Auftreten der Späten Rübenfäule (Rhizoctonia solani Kühn) in Abhängigkeit von bodenphysikalischen und bodenchemischen Faktoren zu untersuchen, erfolgten in Niederbayern südöstlich von Plattling in den Jahren 2002 und 2003 auf 34 Praxisschlägen mit Zuckerrübenanbau Untersuchungen in Befallsstellen und nicht befallenen Stellen. Kontinuierlich gemessen wurde die Bodensaugspannung, die Bodentemperatur und das Redoxpotential. Vor der Ernte wurden Bodenproben aus den Tiefen von 0 – 30 cm und 30 – 60 cm entnommen. Die stärkste Beziehung zum Auftreten der Späten Rübenfäule zeigte das C/N-Verhältnis, welches in den Befallsstellen niedriger war (8,8) als in den gesunden Stellen (9,4). Dies deutet auf einen Einfluss der organischen Bodensubstanz hin, deren Art, Zusammensetzung und Zersetzungsgrad wiederum von der Fruchtfolge beeinflusst werden kann. Von widersprüchlicher Bedeutung war die Bodensaugspannung. Während sie in 35 cm Bodentiefe einen deutlichen Bezug zur Späten Rübenfäule aufwies, da die Befallsstellen je nach Jahr und Standortgruppe ca. 30 – 66 hPa feuchter waren als die gesunden Stellen, war sie in 15 cm und 55 cm Messtiefe ohne Bezug zur Krankheit. Einen Einfluss auf die Späte Rübenfäule hatte auch die Jahreswitterung, insbesondere die Niederschläge. 2002 als Jahr mit starkem Befall der ZR war sehr feucht, 2003 war es wesentlich trockener und die Krankheit erreichte nur ein geringes Niveau. Nur geringen Bezug zur Krankheit zeigten Redoxpotential und Kaliumgehalt. Widersprüche zeigten die Messungen von Bodentemperatur, Lagerungsdichte und Corg–Gehalt. Keinen Einfluss zeigten Textur, Karbonatgehalt, pH-Wert, Phosphorgehalt und Nt–Gehalt. Wahrscheinlich wird das Auftreten der Späten Rübenfäule einerseits von der Beschaffenheit der organischen Bodensubstanz und andererseits von der Konkurrenz zwischen R. solani und seinen Antagonisten bestimmt. Antagonisten wurden aber nicht gesondert untersucht. Dieser Einfluss ergibt sich aus der Interpretation einer indirekten Wirkung der Bodensaugspannungsunterschiede zwischen "Befall" und "Gesund" in 35 cm Tiefe auf das Leben der Mikroorganismen im Boden.
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Um das seit 1990 verstärkte Auftreten der Späten Rübenfäule (Rhizoctonia solani Kühn) in Abhängigkeit von bodenphysikalischen und bodenchemischen Faktoren zu untersuchen, erfolgten in Niederbayern südöstlich von Plattling in den Jahren 2002 und 2003 auf 34 Praxisschlägen mit Zuckerrübenanbau Untersuchungen in Befallsstellen und nicht befallenen Stellen. Kontinuierlich gemessen wurde die Bodensaugspannung, die Bodentemperatur und das Redoxpotential. Vor der Ernte wurden Bodenproben aus den Tiefen...
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