Die Ährenfusarien des Saatweizens (Triticum aestivum L.) haben in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Die wichtigsten Krankheitserreger der partiellen Taubährigkeit, Fusarium graminearum und F. culmorum, produzieren in Körnern infizierter Pflanzen Mykotoxine, welche die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen können. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Identifizierung von Fusariumresistenzloci in zwei adaptierten Winterweizen-Populationen. Die 145 bzw. 136 rekombinanten Inzuchtlinien (recombinant inbred lines, RILs) der Populationen sind aus den Kreuzungen 1) zwischen der resistenten deutschen Sorte Dream und der anfälligen britischen Sorte Lynx und 2) zwischen der resistenten Linie G16-92 und der anfälligen britischen Sorte Hussar entwickelt worden. Für die Kartierung von Resistenz-QTLs (quantitative trait loci) wurden die Populationen mit AFLP- und SSR-Markern genotypisiert und hinsichtlich ihrer Resistenzeigenschaften in vierortigen Feldversuchen 2002 nach Sprühinokulation mit einer F. culmorum-Konidien-suspension evaluiert. In der Dream/Lynx-Population konnten nach CIM-Analysen (composite interval mapping) vier Resistenz-QTLs auf den Chromosomen 6AL, 1B, 2BL und 7BS für die Befallsmittelwerte über die Versuchsstandorte identifiziert werden, die zusammen 40% der phänotypischen Varianz erklären. In der G16-92/Hussar-Population wurden mittels CIM zwei Resistenz-QTLs auf den Chromosomen 1A und 2BL für die Befallsmittelwerte über die Versuchsstandorte identifiziert, die zusammen 24% der phänotypischen Varianz erklären. Für die beiden QTLs auf Chromosom 2B in den Populationen wird aufgrund ihrer unterschiedlichen Positionen auf dem langen Schenkel vermutet, dass diese Loci nicht identisch sind. Bei den Resistenz-QTLs auf 6AL und 1A liegt eine Colokalisierung mit QTLs für Wuchshöhe vor. Der Resistenz-QTL auf 7BS überlappt mit einem QTL für den Zeitpunkt des Ährenschiebens. Die drei bedeutendsten QTLs auf den Chromosomen 6AL und 7BS der Dream/Lynx- bzw. auf 2BL der G16-92/Hussar-Population erklären jeweils 17% der phänotypischen Varianz der Befallsmittelwerte. Donor der Resistenzallele der QTLs auf 6AL und 7BS ist Dream bzw. G16-92 für den QTL auf 2BL. Diese QTLs sind mit den SSR-Markern GWM82, GWM46 und GWM47 gekoppelt. Die befallsvermindernden Effekte dieser drei QTLs/Marker konnten in einem unabhängigen genetischen Hintergrund verifiziert werden. Dies zeigt, dass die identifizierten Resistenz-QTLs auf den Chromosomen 6AL, 7BS und 2BL über den Einsatz einer markergestützte Selektion einen potentiellen Nutzen für die heimischen Züchtung von fusariumresistenten Sorten haben.
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Die Ährenfusarien des Saatweizens (Triticum aestivum L.) haben in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Die wichtigsten Krankheitserreger der partiellen Taubährigkeit, Fusarium graminearum und F. culmorum, produzieren in Körnern infizierter Pflanzen Mykotoxine, welche die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen können. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Identifizierung von Fusariumresistenzloci in zwei adaptierten Winterweizen-Populationen. Die 145 bzw. 136 rekombina...
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