Die vorliegende Arbeit beschreibt die Entwicklung von Modellen, die es ermöglichen, Zustände und Veränderungen des Waldes im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien sichtbar zu machen. Zur Charakterisierung der Nachhaltigkeit von Wäldern und Forstbetrieben werden verschiedene Merkmale näher betrachtet. Die aufgestellten Merkmale lehnen sich an die sogenannten Helsinki-Kriterien an. Für die verschiedenen Merkmale werden Schätzfunktionen zur Bewertung von Waldbeständen entwickelt. Für die Untersuchung wurden verschiedene Beispielbestände mit den Baumarten Fichte und Buche in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen und verschiedenen Altersstufen ausgewählt. Diese finden sich in den Versuchsparzellen des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde der Technischen Universität München. Sie sind für diese Untersuchung besonders geeignet, da zu diesen Beständen bereits umfangreiches Datenmaterial vorliegt. Die Versuchsflächendaten bildeten das Datenmaterial für die Expertenbefragung, in der Experten diese Bestände hinsichtlich der unterschiedlichen Merkmale bewerten sollten. Die Bewertung der Merkmale erfolgte anhand von Fotos der Versuchsflächen und wurde mittels Bewertungsbögen numerisch erfasst. Bei den Experten handelte es sich um Forstwissenschaftler, Mitarbeiter von Naturschutzorganisationen, von Zertifizierungsinstitutionen oder von Organisationen, die den Wald betreffende Themen bearbeiten. Wichtig für die Ansprache als Experte war, dass die befragte Person sich im Zusammenhang mit ihrem Spezialgebiet mit dem Wald auseinander gesetzt hat. Die Expertenbefragung mit Hilfe fotografischer Information lieferte neue Erkenntnisse in Form von qualitativen Bestandeseinschätzungen, die in einer deskriptiven Analyse herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse der Expertenbefragung wurden in einem nächsten Schritt verschiedenen Struktrurindizes und weiteren waldwachstumskundlichen Kenngrößen der Bestände gegenüber gestellt. Aufbauend auf den gewonnenen Daten wurden mit Hilfe einer ordinalen Regression Schätzfunktionen zur Bewertung der Versuchsbestände hinsichtlich der verwendeten Nachhaltigkeitskriterien aufgestellt. Ziel dieses Verfahrens war es, Strukturindizes oder Kombinationen von Strukturkennwerten zu finden, die ein vorher definiertes Nachhaltigkeitskriterium hinreichend erklären. Die Schätzfunktionen setzen sich sowohl aus klassischen waldwachstumskundlichen Kenngrößen als auch berechenbaren Strukturindizes zusammen. Es zeigte sich, dass die klassischen Größen zumeist einen höheren Erklärungsanteil bei der Bewertung von Beständen im Hinblick auf die oben genannten Nachhaltigkeitskriterien haben. Die herausgearbeiteten Schätzfunktionen wurden an weiteren Beständen angewendet und getestet. Die vorliegende Arbeit zeigte, dass über eine Expertenbefragung mit Hilfe von visueller Information eine Bewertung von Beständen durchführbar ist. Die verwendeten Strukturparameter der Bestände zeigten sich als geeignete Größen mit einem hohen Erklärungsanteil für die Einordnung der Bestände hinsichtlich der aufgestellten Nachhaltigkeitskriterien. Die aufgestellten Schätzfunktionen sind geeignete Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Waldbeständen.
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Die vorliegende Arbeit beschreibt die Entwicklung von Modellen, die es ermöglichen, Zustände und Veränderungen des Waldes im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien sichtbar zu machen. Zur Charakterisierung der Nachhaltigkeit von Wäldern und Forstbetrieben werden verschiedene Merkmale näher betrachtet. Die aufgestellten Merkmale lehnen sich an die sogenannten Helsinki-Kriterien an. Für die verschiedenen Merkmale werden Schätzfunktionen zur Bewertung von Waldbeständen entwickelt. Für die Untersuchu...
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