Bei der Zuchtwertschätzung für das Rind kann in Testtagsmodellen die Korrektur der Umwelteinflussfaktoren direkt auf der Basis des einzelnen Kontrolltagsgemelks erfolgen. Dies stellt einen grundlegenden Wechsel der Betrachtungsweise von Einflussfaktoren im Vergleich zu den bisherigen Abschnittsmodellen dar. In der vorliegenden Arbeit wurden Umwelteinflussfaktoren in einem Mehrmerkmals-Wiederholbarkeits-Testtagstiermodell auf Signifikanz geprüft und in ihrer Definition optimiert. Zur Beurteilung der Güte der Korrektur der Umwelteinflüsse wurde zum einen die Anpassung des Auswertungsmodells an die beobachteten Leistungsdaten (Residual Mean Squared Error) und zum anderen der Einfluss von Modelländerungen auf die Genauigkeit der geschätzten Zuchtwerte herangezogen. Mit einer in der vorliegenden Arbeit abgeleiteten Methodik wurde der Einfluss unterschiedlicher Definitionen der Einflussfaktoren auf die Korrelation zwischen dem wahren und dem geschätzten Zuchtwert (r_HI) untersucht. Einen Schwerpunkt der Arbeit stellte die Optimierung der Zeitgefährtengruppe auf der Basis des Herdenkontrolltags dar, da die durchschnittliche Anzahl der Beobachtungen an einem Herdenkontrolltag mit 11.3 bzw. 10.0 für die Rassen Fleckvieh und Braunvieh in Bayern relativ klein ist. In verschiedenen Teildatensätzen wurde ein Anstieg von r_HI nachgewiesen, wenn die Wechselwirkung zwischen der Parität der Kuh und dem Herdenkontrolltag nicht im Zuchtwertschätzmodell berücksichtigt wurde. Dies galt vor allem für die Zuchtwerte von Kühen aus kleineren Herden, aber auch für die Zuchtwerte der Bullen und führte zu der Empfehlung, diese Wechselwirkung nicht im Zuchtwertschätzmodell zu berücksichtigen. Bei der Korrektur des Trächtigkeitseinflusses im Testtagsmodell wurde ein Zusammenhang zwischen der Zwischenkalbezeit und den Milchleistungsmerkmalen festgestellt. Aus diesem Grund sollte die Korrektur des Trächtigkeitsstadiums mit Hilfe eines Polynoms dritter Ordnung für den Trächtigkeitstag den Vorzug vor der Berücksichtigung mit Hilfe der Variablen Zwischenkalbezeit oder Güstzeit erhalten. Die Untersuchung der weiteren Einflussfaktoren Laktationsstadium, Kalbejahr, -monat, -alter und Region führte zu dem in der vorliegenden Arbeit vorgeschlagenen Modell zur Korrektur der Umwelteinflüsse, das bei der Entwicklung einer Routine-Zuchtwertschätzung für die Rassen Fleckvieh und Braunvieh in Süddeutschland berücksichtigt werden soll.     «

Bei der Zuchtwertschätzung für das Rind kann in Testtagsmodellen die Korrektur der Umwelteinflussfaktoren direkt auf der Basis des einzelnen Kontrolltagsgemelks erfolgen. Dies stellt einen grundlegenden Wechsel der Betrachtungsweise von Einflussfaktoren im Vergleich zu den bisherigen Abschnittsmodellen dar. In der vorliegenden Arbeit wurden Umwelteinflussfaktoren in einem Mehrmerkmals-Wiederholbarkeits-Testtagstiermodell auf Signifikanz geprüft und in ihrer Definition optimiert. Zur Beurteilung...     »

The transition from aggregated lactation yields to single test day records in breeding value estimation procedures for milk production traits allows a more detailed consideration of environmental factors. In this study the definition and significance of environmental effects on milk, fat and protein yield were analysed with multiple trait repeatability test day model. As criteria for the validation of different models for the fixed effects, the residual mean squared error and the correlation between true and estimated breeding values (r_HI) were taken. A new method was developed to calculate r_HI depending on the used operational values in the estimation procedure and the true variance of the effect under consideration. The unfavourable herd structure in Southern Germany leads to problems in genetic evaluations because the number of observations per herd test day is small. Therefore, one main part of the study consisted in optimization of the contemporary group definition, with special regard to the interaction between parity and herd test day. The results showed higher r_HI, if that interaction was excluded from the model. This was especially valid for the breeding values of cows from smaller herds, but also for sires and led to the recommendation to exclude this interaction from the model in the routine evaluation. The analyses for the effect of pregnancy have shown, that an interaction between milk production traits and calving interval exists. Therefore, this factor is inappropriate to correct for the pregnancy effect in a test day model. The linear, quadratic and cubic covariable 'days carried calf' was found to be best to correct yield traits for the pregnancy effect. The investigation of further environmental factors, like stage of lactation, year and month of calving, calving age and region led to a proposal for the statistical test day model, that will be used in developing a routine genetic evaluation in Southern Germany.     «

The transition from aggregated lactation yields to single test day records in breeding value estimation procedures for milk production traits allows a more detailed consideration of environmental factors. In this study the definition and significance of environmental effects on milk, fat and protein yield were analysed with multiple trait repeatability test day model. As criteria for the validation of different models for the fixed effects, the residual mean squared error and the correlation bet...     »