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Dokumenttyp:
Masterarbeit
Autor(en):
Stöckle, Lukas
Titel:
CO2-Grenzwertermittlung in der Gebäudezertifizierung auf Basis der ökologischen Tragfähigkeit
Titelzusatz:
Validierung von Budgetwerten an der Ökobilanzierung einer Schulsanierung
Abstract:
Mit etwa 40% der weltweiten CO2-Emissionen (Zimmermann & Reiser, 2021) steht die Baubranche vor einer großen Herausforderung, sich in wenigen Jahren zur Klimaneutralität zu entwickeln. Der menschengemachte Klimawandel kommt durch verstärkte Wetterextreme zum Ausdruck. Erste Kipppunkte und bedrohte Ökosysteme stehen vor irreversiblen Schäden (Calliess, 2023). Die ökologische Tragfähigkeit scheint in einigen Aspekten erschöpft zu sein. Durch zunehmende Vorgaben und verschärfte Gesetze zeichnen sich bereits positive Entwicklungen ab, jedoch ist ein emissionsfreies Bauen mit aktuellen Standards unmöglich. Vergleichbarkeit in der Performance verschiedener Bauvorhaben schaffen Gebäudezertifizierungssysteme, die sich in Umfang und Gewichtung einzelner Aspekte unterscheiden. Zuteilungen aus dem Klimaschutzgesetz lassen sich bezüglich ihrer Emissionsziele nur bedingt auf Gebäude anwenden, da die Baubranche eine Zusammensetzung aus einigen Sektoren wie der Energiewirtschaft, der Industrie und dem Gebäudesektor darstellt. Diese Arbeit leitet ein verbleibendes CO2-Budget für die Baubranche in verschiedenen Szenarien her, gleicht dieses mit Zertifizierungssystemen ab und stellt es den Emissionswerten eines Schulbaus gegenüber. Das Gebäudebeispiel belegt die Anwendbarkeit der berechneten Vorgaben, untersucht den Sonderfall einer Sanierung und beleuchtet Stärken und Schwächen der Lebenszyklusanalyse. Dabei wird für mögliche Entwicklungen ein Tool erstellt, welches der Nachvollziehbarkeit von Verteilung und Berechnung der Treibhausgas-Budgetwerte dient. Es steckt die Grenzen aktueller Tendenzen ab und verifiziert Emissionsprognosen. Potentiale für eine optimierte Realisierung von Baumaßnahmen sollen identifizierbar gemacht werden, um eine Vergleichbarkeit von Alternativen für Entscheidungsträger zu gewährleisten. Zukünftige Bauemissionen lassen sich im Bereich der energiebedingten Emissionen durch nachhaltige Energiegewinnung teilweise bis zur Emissionsneutralität reduzieren, während prozessbedingte Emissionen eine Zuwendung zu alternativen Materialien oder Kompensationsmaßnahmen erfordern. Welche Einsparmaßnahmen für die Einhaltung des berechneten Restbudgets notwendig sind, wird im Rahmen der Ausarbeitung untersucht.
übersetzter Abstract:
With approximately 40 % of global CO2-Emissions attributed to the construction industry (Zimmermann & Reiser, 2021), the sector faces a significant challenge to achieve climate neutrality within a few years. Human-induced climate change manifests through increased weather extremes, approaching tipping points, and ecosystems on the brink of irreversible damage (Calliess, 2023). The ecological carrying capacity appears to be exhausted in several aspects. While increasing regulation and stricter laws indicate positive developments, current standards make zero-emissions construction impossible. Building certification systems, which vary in scope and emphasis on different aspects, provide a means to compare the performance of various construction projects. Allocations from climate protection laws can only partially be applied to buildings, as the construction industry comprises several sectors, including energy, industry, and buildings. This study derives a remaining CO2-Budget for the construction industry under different scenarios, aligns it with certification systems, and compares it to the emission values of a school construction project. The building example demonstrates the applicability of the calculated guidelines, examines the special case of renovation, and highlights the strengths and weaknesses of life cycle analysis. A tool is developed to facilitate the transparency of greenhouse gas budget distribution and calculation, setting the limits of current trends and verifying emission forecasts. The study aims to identify potentials for optimized construction implementations, ensuring comparability of alternatives for decision-makers. Future construction emissions can be partially reduced to neutrality in energy-related emissions through sustainable energy production, while process-related emissions require a shift to alternative materials or compensation measures. This work examines the savings required to meet the calculated remaining budget.
Fachgebiet:
ARC Architektur
Betreuer:
Präger, Leander; Woytowicz, Jonathan
Gutachter:
Lang, Werner
Jahr:
2024
Quartal:
2. Quartal
Monat:
Jun
Sprache:
de
Hochschule / Universität:
Technische Universität München
Fakultät:
TUM School of Engineering and Design
TUM Einrichtung:
Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen
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