Gibt es in Ihrer Gemeinde Orte, an denen sich Menschen verschiedener Gruppen und Lebenssituationen aufhalten und treffen, obwohl diese Orte, Wege, Plätze und Flächen dafür nicht bewusst geschaffen wurden?
Dann könnten gerade diese Orte für eine soziale Dorfentwicklung besonders wertvoll sein. Sie können aber auch eine besondere Herausforderung darstellen, denn vielleicht liegen ihre Anziehungskraft, Aufenthaltsqualität und Begegnungsmöglichkeit gerade darin, dass sie nicht zu den ‚offiziellen‘ Orten einer Gemeinde gehören. Durch ihren informellen Charakter können sie kleine Freiheiten für Menschen bieten, die kaum über private Freiräume verfügen und sich nicht gern für längere Zeit an den zentralen öffentlichen Plätzen der Gemeinde aufhalten. Solche Orte können durch eine Verbesserung, Verschönerung oder Hervorhebung möglicherweise für weitere Menschen geöffnet werden. Eine Öffnung kann aber auch dazu führen, dass sich die ursprünglichen Nutzerinnen und Nutzer aus ihnen zurückziehen. Deswegen ist beim Umgang mit solchen offenen Begegnungsorten ein besonderes Fingerspitzengefühl angebracht.
Mit dieser Handreichung werden die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die im Jahr 2020 in acht bayerischen Gemeinden im Ländlichen Raum durchgeführt worden ist.
Untersucht wurden Orte, an denen sich Menschen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen begegnen, obwohl oder gerade weil diese dafür nicht gezielt geplant und gebaut wurden. Ziel der Studie ist es, auszuloten, wie offene Begegnungsorte in die Soziale Dorfentwicklung integriert werden und welche Handlungsempfehlungen sich daraus ableiten lassen können. Die Vorstellung der Forschungsergebnisse ist daher zugleich als Handreichung für alle Akteurinnen und Akteure gedacht, die in der Ländlichen Entwicklung tätig sind. Sie richtet sich an Gemeindevertretungen, Kommunalverwaltungen, Ämter für Ländliche Entwicklung, Planungsbüros, aber auch private und öffentliche Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer sowie soziale Institutionen wie Vereine – also an all jene, die sich mit den räumlichen Bedingungen und Möglichkeiten der sozialen Entfaltung des Gemeindelebens befassen.
Mit dieser Handreichung wollen wir Interesse wecken für das Alltägliche im öffentlichen Raum und der freien Landschaft in ländlichen Regionen. Ein Großteil davon wird ihnen vertraut sein! Und genau das macht es so wertvoll.
«
Gibt es in Ihrer Gemeinde Orte, an denen sich Menschen verschiedener Gruppen und Lebenssituationen aufhalten und treffen, obwohl diese Orte, Wege, Plätze und Flächen dafür nicht bewusst geschaffen wurden?
Dann könnten gerade diese Orte für eine soziale Dorfentwicklung besonders wertvoll sein. Sie können aber auch eine besondere Herausforderung darstellen, denn vielleicht liegen ihre Anziehungskraft, Aufenthaltsqualität und Begegnungsmöglichkeit gerade darin, dass sie nicht zu den ‚offiziellen‘...
»