Die Rekultivierung von Tagebauflächen bedeutet stets eine große landschaftsökologische, ökonomische und soziale Aufgabe. Durch die erheblichen und oft jahrzehntelangen Eingriffe in das Gelände sind viele ehemalige Biotop-, Nutzungs- und Infrastrukturen verloren gegangen. Die Tagebaue selbst hinterlassen wiederum oftmals starke industrielle Prägungen der Landschaft, aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht, die als ‚Verwerfungen‘ beschrieben werden können: Abwanderung und Arbeitslosigkeit, Altlasten und Kippen, Grundwasserschwankungen und Versauerung von Oberflächengewässern. Dabei fallen im Oberpfälzer Seenland im Vergleich zu anderen Braunkohlefolgelandschaften diese ‚Verwerfungen‘ insgesamt geringer aus und werden in sozialer und ökonomischer Sicht durch einen zeitnah erfolgten Strukturwandel mit neuer auch industrieller Basis überlagert. Durch die vergleichsweise kleinflächigen Braunkohlevorkommen, die sich vor allem auf die von der Ur-Naab gebildeten ehemaligen Niederungen beschränken, ist der Landschaftswandel weitaus weniger total, als etwa im Lausitzer oder dem Rheinischen Revier. Dennoch geht es auch hier im Oberpfälzer Seenland nicht allein um eine technische Frage der Sicherung und Wieder-Nutzbarmachung von Flächen, sondern um die Restrukturierung von ökologischen, ökonomischen, sozialen und ästhetischen Eigenschaften einer ganzen
Region. Rekultivierung bedeutet daher, nicht nur die Funktionsfähigkeit einer Region als Wirtschafts-, Sozial- und Naturraum, sondern auch als Kulturraum im Sinne eines gesellschaftlichen und auch landschaftlichen Zusammenhangs wiederherzustellen. Die Region ist dafür in ihrer Attraktivität nach Außen und in ihrem inneren Zusammenhalt zu ‚rekonstruieren‘: als guter Lebensraum für ihre Bewohner und als gute Destination für Gäste.
«
Die Rekultivierung von Tagebauflächen bedeutet stets eine große landschaftsökologische, ökonomische und soziale Aufgabe. Durch die erheblichen und oft jahrzehntelangen Eingriffe in das Gelände sind viele ehemalige Biotop-, Nutzungs- und Infrastrukturen verloren gegangen. Die Tagebaue selbst hinterlassen wiederum oftmals starke industrielle Prägungen der Landschaft, aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht, die als ‚Verwerfungen‘ beschrieben werden können: Abwanderung und Arbeitslosigkei...
»