In den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich Crowdfunding als ernsthafte Finanzierungsalternative für Start-Ups etablierte, auch, aber nicht nur, wenn traditionelle Finanzierungsquellen ausfallen. Dabei unterstützen viele Kleininvestoren den Gründer, wodurch in Summe beträchtliche Beträge zusammenkommen. Ein Problem, dass die Finanzierung durch viele Kleininvestoren mit sich bringt, ist das Koordinationsproblem unter den Investoren. Ein Koordinationsproblem liegt deshalb vor, weil zahlreiche, oft schwer zu unterscheidende, Projekte um Funding werben, Projekte aber nur dann das Funding erhalten, wenn Sie einen bestimmten Funding-Schwellenwert erreichen. Weil Investoren üblicherweise nicht über die nötigen Mittel verfügen, um ein Projekt alleine zu unterstützen, müssen sich viele Investoren auf ein Projekt koordinieren. Im Rahmen dieser Promotion wurde auf Basis der Signaling Theorie nach Spence (1973) untersucht, wie verschiedene Signale helfen können, das Koordinationsproblem im Crowdfunding zu lösen. In drei Studien wurde mit Laborexperimenten untersucht, ob und wie Investoren verschiedene Signale zur Koordination verwenden. An Hand zweier Threshold Public Goods Experimente wurde zunächst untersucht, ob Investoren ein Projekt mit regionalem Siegel oder mit EU Siegel bevorzugen und entsprechend mehr investieren. Dabei wurde klar das regionale Siegel bevorzugt. Entsprechend wurde im zweiten Experiment untersucht, ob Investoren ein Projekt mit dem regionalen Siegel aus dem ersten Experiment bevorzugen, oder mehr investieren, wenn ein Projekt eine große Anzahl bisheriger Investoren vorweisen kann. Hierbei wurde in das Projekt mit einer hohen Anzahl bisheriger Investoren mehr investiert. Die verschiedenen Siegel können als Proxy für Patente, TÜV-Zertifizierungen, aber auch eine MBA-Ausbildung des Gründerteams stehen. Daher stellt sich die Frage, ob Investoren die unterschiedlich hohen Kosten dieser Qualitätssignale wertschätzen. Dazu wurde mit einem Diktatorspiel im Labor überprüft, ob Investoren mehr investieren, wenn sie wissen, dass die Gründer eines Crowdfunding Projekts in ein mit Kosten verbundenes Siegel investiert haben. Es zeigte sich, dass Investoren mehr investieren, wenn Gründer höhere Kosten für ein Siegel zu tragen haben, allerdings nur bis zu einem bestimmten Schwellenwert. Die Ergebnisse der drei Studien helfen Gründern Ihre Crowdfunding-Aufrufe besser zu gestalten, zeigen der Politik einen wirkungsvollen Weg zur Unterstützung auf und tragen zur Forschung über Crowdfunding bei, weil sie eine Erklärung dafür liefern, dass vermeintlich identische Signale unterschiedlich wirken.
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In den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich Crowdfunding als ernsthafte Finanzierungsalternative für Start-Ups etablierte, auch, aber nicht nur, wenn traditionelle Finanzierungsquellen ausfallen. Dabei unterstützen viele Kleininvestoren den Gründer, wodurch in Summe beträchtliche Beträge zusammenkommen. Ein Problem, dass die Finanzierung durch viele Kleininvestoren mit sich bringt, ist das Koordinationsproblem unter den Investoren. Ein Koordinationsproblem liegt deshalb vor, weil zahlreiche, oft sc...
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