Die vorliegende Arbeit dokumentiert das fragmentarisch erhaltene Gemälde „Nicht mal für eene langts“ von Karl Hubbuch aus den Jahren 1924/25 und liefert ein Restaurierungskonzept. Der Vergleich mit der Entwurfszeichnung, weiteren Versionen und Studien sowie den Infrarot-Aufnahmen der Unterzeichnung ermöglichte es, den Entstehungsprozess des Werks nachzuvollziehen sowie einen Eindruck von verlorenen oder stark beschädigten Partien des Gemäldes zu gewinnen. Bei der kunsttechnischen Untersuchung des Gemäldes wurden mittels UV-Fluoreszenz-Aufnahmen, Stereo- und Auflichtmikroskopie der Malschichtaufbau dargestellt sowie durch Polarisations- und Rasterelektronenmikroskopie, energiedispersive Röntgenspektroskopie, Röntgenfluoreszenzanalyse, Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie und Proteinnachweise mit SYPRO Ruby die Pigmente und Bindemittelgruppen der Malschicht identifiziert. Inwieweit die in der kunsthistorischen Literatur vertretene These zutrifft, dass Hubbuch die von Max Doerner 1921 publizierte „Mischtechnik“, auch „Van Eyck-Technik“ genannt, anwandte, wurde an Hand der naturwissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse exemplarisch für das Gemälde „Nicht mal für eene langts“ überprüft. Die schwarze Unterzeichnung auf weißem Grund, die durchscheinende Imprimitur und die verwendeten Pigmente sprechen dafür; die Trennung von Helligkeitsmodellierung in Eitempera und Farbgebung in Harzölbindemitteln konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Schäden des Werks wurden kartiert und analysiert, wobei deutlich wurde, dass sie überwiegend durch die Übertragung der Malschicht auf einen neuen Träger verursacht wurden. Damit die Lesbarkeit der Darstellung und die Ästhetik der Malerei von „Nicht mal für eene langts“ wieder erfahrbar werden, soll die Malschicht auf einen Bildträger aus Archivkarton überführt, dabei wieder plan und korrekt angeordnet und durch Kittungen und neutrale Retuschen in der rötlichen Farbe der Imprimitur geschlossen werden. Die rückseitige Abnahme des Holzträgers und des Wachsklebemittels sowie die optimale Sicherung und Entlastung der Malereifragmente durch ein Facing und ein Silikonbett wurden bereits an Dummys getestet.
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Die vorliegende Arbeit dokumentiert das fragmentarisch erhaltene Gemälde „Nicht mal für eene langts“ von Karl Hubbuch aus den Jahren 1924/25 und liefert ein Restaurierungskonzept. Der Vergleich mit der Entwurfszeichnung, weiteren Versionen und Studien sowie den Infrarot-Aufnahmen der Unterzeichnung ermöglichte es, den Entstehungsprozess des Werks nachzuvollziehen sowie einen Eindruck von verlorenen oder stark beschädigten Partien des Gemäldes zu gewinnen. Bei der kunsttechnischen Untersuchung de...
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