Der erste Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Quellen des Augsburger Kunstbuechlin. Durch Vergleiche mit älteren Handschriften und Drucken zu Alchimie und Kunsttechnologie können die im Kunstbuechlin verwendeten Rezepte zurückverfolgt werden und durch Vergleiche mit späteren Drucken kann deren Verbreitung und Auswirkung auf die Kunst und das Kunsthandwerk späterer Jahrzehnte gezeigt werden. Ferner sind alle auffindbaren Exemplare der verschiedenen Ausgaben des Augsburger Kunstbuechlin mit Angaben zu den jeweiligen Standorten zusammengestellt und die verschiedenen Ausgaben untereinander verglichen worden.
Im zweiten Teil ist der vollständige Text der Erstausgabe des Augsburger Kunstbuechlin von 1535 transkribiert. Im Anschluss sind Fachtermini und veraltete Begriffe in einem Glossar erklärt, wobei versucht wurde, aus der Literatur des 16. Jahrhunderts die Begriffe in einem authentischen Zusammenhang zu klären.
Im dritten Teil sind die gedruckten Vorgänger des Augsburger Kunstbuechlin als transkribierte Inhaltsverzeichnisse chronologisch dargestellt. Die entsprechenden bzw. übereinstimmenden Rezepte des Kunstbuechlin sind jeweils gekennzeichnet und sämtliche Abweichungen als Transkription festgehalten, sodass diese älteren Drucke vollständig erschließbar sind.
Im vierten Teil der Diplomarbeit schließlich wurden die Rezepte zum Färben von Holz, Bein und Horn in Versuchen nachgestellt und auf ihre Praktikabilität überprüft. Die Ergebnisse sollen einen authentischen Eindruck der Farbigkeit kunstgewerblicher Erzeugnisse der Renaissance vermitteln. Ziel der Arbeit war es, eine wichtige Quellenschrift durch Transkription und Glossar nutzbar zu machen, deren Herkunft und späteren Auswirkung nachzuspüren und einige Rezepte in Versuchen nachzuvollziehen.
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