Wachs dient seit Jahrtausenden als formbarer und färbbarer Werkstoff, dessen farbige Oberfläche eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Charakteristisch für viele Wachsplastiken ist deren materialimitierende Oberfläche, denn Wachs vermag wie kein anderer Werkstoff die Natur täuschend echt nachzuahmen. Dies wird sowohl bei Bildnissen und porträtähnlichen Votiven, als auch bei medizinischen Modellen, Wachsblumen und -früchten deutlich. Das Streben nach naturalistischer Darstellung hat die Oberflächengestaltung wächserner Bildwerke maßgeblich beeinflusst. Nur wenige Quellenschriften geben ausführliche Anweisungen zur Oberflächengestaltung, meist beschränkt sich die Darstellung auf das Färben und Giessen des Wachses. Für die endgültige Wirkung war jedoch auch die darauf folgende Gestaltung entscheidend. Diese konnte das Bemalen, Vergolden, das Einsetzen von Augen oder Haaren und vieles mehr umfassen. So wird beispielsweise die Rötung der Wangen vielen Quellen zufolge durch das Einreiben ungebundener Pigmente in das inkarnatfarbene Wachs erzielt. Zur Vorstellung von Wollstoffen oder zur Imitation mancher Früchte oder Pflanzen wird das Aufstreuen gehackter Wollfasern beschrieben. Die Seminararbeit versucht, einen Überblick über die in den Quellenschriften beschriebenen Techniken zu geben, deren Anwendung mit Beispielen zu belegen und anhand eigener Versuche nachzuvollziehen.     «

Wachs dient seit Jahrtausenden als formbarer und färbbarer Werkstoff, dessen farbige Oberfläche eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Charakteristisch für viele Wachsplastiken ist deren materialimitierende Oberfläche, denn Wachs vermag wie kein anderer Werkstoff die Natur täuschend echt nachzuahmen. Dies wird sowohl bei Bildnissen und porträtähnlichen Votiven, als auch bei medizinischen Modellen, Wachsblumen und -früchten deutlich. Das Streben nach naturalistischer Darstellung ha...     »

For thousands of years, wax has been used as a modeling material. In addition to its alleability, it can easily be colored and is superior to other materials for imitating natural forms. This is demonstrated in life-like wax portraits, medical anatomical models, and representations of fruits and flowers. The striving after after naturalism has decisively influenced the treatment of the finish on waxes. Although most sources emphasize dying and casting techniques for creating waxes, the surface treatment of wax models such as polychrome painting, gilding, and the insertion of hair or eyes was vital to the final effect. This seminar paper surveys the sources for instructions on the surface treatment of waxworks. For example, in many recipes, the redness of the cheeks is achieved by rubbing unbound pigment into the flesh-coloured wax surface. The imitation of textiles or the fuzzy surface of some fruits or plants is achieved by strewing wool fibers into a layer of paint or binding media. In addition to assembling the information on the techniques described in the sources, this paper will verify their application through extant examples and experimental duplication.     «

For thousands of years, wax has been used as a modeling material. In addition to its alleability, it can easily be colored and is superior to other materials for imitating natural forms. This is demonstrated in life-like wax portraits, medical anatomical models, and representations of fruits and flowers. The striving after after naturalism has decisively influenced the treatment of the finish on waxes. Although most sources emphasize dying and casting techniques for creating waxes, the surfac...     »