Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der potenziellen Integration grauer Emissionen
aus Bauaktivitäten in kommunalen Treibhausgasbilanzen. Ziel der Untersuchung ist die
Ausarbeitung möglicher Erweiterungen von bestehenden Methoden zur Erfassung und
Darstellung der kommunalen Gesamtemissionen, um die entsprechenden Bilanzen
künftig umfassender und realistischer zu gestalten. Grundlage ist dabei die Erkenntnis,
dass die bisher genutzten Standards, wie das Greenhouse Gas Protocol (GHGProtocol)
und die Bilanzierungs-Systematik Kommunal (BISKO) die spezifischen
Herausforderungen der Erfassung grauer Emissionen insbesondere in Bezug auf
Bauaktivitäten nicht hinreichend adressieren.
Um diese methodische Lücke zu schließen, wird mit Hilfe der durchgeführten Analyse
untersucht, wie bestehende Ansätze zur Bilanzierung grauer Emissionen auf Gebäudesowie
Unternehmensebene miteinander verknüpft und auf die kommunale Ebene
übertragen werden können. Hierfür werden insbesondere zwei Lösungsvorschläge auf
der Unternehmensebene betrachtet und bezüglich ihrer Kompatibilität mit der Methodik
des deutschen Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) zur Erstellung von
Gebäudeökobilanzen geprüft: das „Sector Supplement for Measuring and Accounting
for Embodied Emissions in the Built Environment“ als eine Erweiterung des GHGProtocols
und ein Leitfaden zur Scope 3-Bilanzierung des UK Green Building Councils
(UKGBC). Der qualitative Abgleich erfolgt dabei systematisch anhand normativer
Grundlagen zur Erstellung von Ökobilanzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die QNG-Methodik zwar grundsätzlich dazu geeignet ist
Daten zu grauen Emissionen aus Bauaktivitäten auf der Unternehmensebene
entsprechend der untersuchten Lösungsvorschläge bereitzustellen, für die gemeinsame
Anwendung jedoch insgesamt zu große Diskrepanzen bestehen. Bezüglich der
Übertragung auf die kommunale Ebene sind zudem Anpassungen erforderlich, um die
erfassten Daten innerhalb der gegebenen Systemgrenzen und entsprechend den
aktuell genutzten Standards in kommunale THG-Bilanzen zu integrieren. Aufbauend auf
diesen Erkenntnissen werden konkrete Handlungsempfehlungen zur künftigen
Umsetzung formuliert. Diese umfassen Maßnahmen, die eine sukzessive Einführung
der erweiterten Bilanzierungsansätze ermöglichen – abhängig von den verfügbaren
Ressourcen und den angestrebten Genauigkeitsanforderungen.
Die Arbeit leistet somit insgesamt einen Beitrag zur methodischen Weiterentwicklung
der THG-Bilanzierung und bietet anwendungsorientierte Lösungsansätze, um künftig
Klimaschutzpotenziale sichtbar und Bestrebungen zur Reduktion grauer Emissionen
aus Bauaktivitäten auf kommunaler Ebene besser steuerbar zu machen.
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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der potenziellen Integration grauer Emissionen
aus Bauaktivitäten in kommunalen Treibhausgasbilanzen. Ziel der Untersuchung ist die
Ausarbeitung möglicher Erweiterungen von bestehenden Methoden zur Erfassung und
Darstellung der kommunalen Gesamtemissionen, um die entsprechenden Bilanzen
künftig umfassender und realistischer zu gestalten. Grundlage ist dabei die Erkenntnis,
dass die bisher genutzten Standards, wie das Greenhouse Gas Protocol (GHGProtoc...
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