In den letzten Jahren ist vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen das Interesse an einer multifunktionalen Landschaft wieder angestiegen. Ein Beispiel hierfür sind Agroforstsysteme, bei der Gehölze in ackerbaulich genutzte Flächen eingebunden werden. Neben den agrarökologischen Effekten ist gerade für den Landwirt die Rentabilität eines Agroforstsystems sehr wichtig. Dahinter steht die Frage, ob insgesamt eher synergistische oder konkurrierende Effekte zwischen der Forst- und Agrarkomponente bezüglich des Ertrags der Ackerkultur existieren. Für eine, erstmalig, flächendeckende Analyse der Wachstumsvariabilität werden daher Reflexionsmessungen durchgeführt. Als Versuchsstandort dient ein silvoarables Agroforstsystem in Scheyern (nähe Pfaffenhofen), in dem mehrere Baumarten (Pappel, Weide, Robinie, Erle, Einheimische Mischung) mit einer Umtriebszeit von 4 Jahren zur energetischen Nutzung angepflanzt worden sind. Bisher wurde der Ertrag der Ackerkultur meist nur innerhalb von Parzellen, welche in Transekten quer zu den Baumreihen angeordnet waren, oder in Streifen entlang der Baumreihen gemessen. In dieser Arbeit wurden während der Vegetationsperiode im Jahr 2012 zu mehreren Entwicklungsstadien des Winterweizens zusätzlich georeferenzierte Reflexionsmessungen erhoben, aus spezifischen Wellenlängen der Vegetationsindex REIP („red edge inflection point“) für jeden Messpunkt errechnet und auf Basis von geostatistischen Analysen interpolierte Karten erstellt.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Wettbewerbszone auf der Schattenseite eines Gehölzstreifens durchschnittlich bis zu einer Distanz von 5.3 m zu beobachten ist, dagegen auf der Sonnenseite durchschnittlich nur bis zu einer Distanz von 2.2 m. Es stellt sich heraus, dass sich die zunächst unterentwickelten Bestände direkt neben den Gehölzstreifen überproportional entwickeln. Aus dem Mittelwerte-Vergleich der REIP-Werte einzelner Baumarten lässt sich schließen, dass der Standort die Effekte der Bäume überlagert. Der Ertragsverlauf neben den Gehölzstreifen der tatsächlich gemessenen Erträge ist den Erträgen, welche auf Basis von REIP-Werte geschätzt werden, ähnlich. Insgesamt lässt sich daraus schließen, dass die Wachstumsvariabilität von Winterweizen auf Basis von Reflexionsmessungen wirklichkeitsnah und zudem erstmalig flächendeckend dargestellt werden kann.
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In den letzten Jahren ist vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen das Interesse an einer multifunktionalen Landschaft wieder angestiegen. Ein Beispiel hierfür sind Agroforstsysteme, bei der Gehölze in ackerbaulich genutzte Flächen eingebunden werden. Neben den agrarökologischen Effekten ist gerade für den Landwirt die Rentabilität eines Agroforstsystems sehr wichtig. Dahinter steht die Frage, ob insgesamt eher synergistische oder konkurrierende Effekte zwischen der Forst- u...
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