In den Alpen ist im Kontext des globalen Klimawandels und der fortwährenden Ausweitung von Siedlungsflächen vor allem auf
Grund des Tourismus ein wachsender Konflikt zwischen der Landnutzung und der Prävention vor Naturgefahren erkennbar. Dies
gilt auch für tiefgreifende Hangbewegungen, die – wenn aktiviert – Siedlungen und Infrastruktur beträchtlichen Schaden zufügen,
oder sogar Leben bedrohen können.
Bis heute wird das Gefährdungspotential von langsamen tiefgreifenden Hangbewegungen oft unterschätzt. Aus wirtschaftlichen
Gründen werden gefährliche Hänge, wenn überhaupt, oft nur sporadisch messtechnisch überwacht. Das alpEWAS-Projekt („Entwicklung
und Erprobung eines integrativen 3D Frühwarnsystems für alpine instabile Hänge“) entwickelt deshalb momentan ein ökonomisches
3D Überwachungs- und Frühwarnsystem für Hangbewegungen, welches auf drei kostengünstigen, innovativen und kontinuierlich
arbeitenden Messsystemen für die Überwachung von Deformationen an der Oberfläche und im Untergrund basiert: Time Domain
Reflectometry (TDR), reflektorlose Video-Tachymetrie (VTPS) und preiswertes Global Navigation Satellite System (GNSS). Diese Messsysteme
werden zusammen mit anderen, die typische Triggermechanismen wie z.B. Niederschlag überwachen, in ein Geo-Sensorennetzwerk
integriert, das über eine WebGIS Umgebung einen Fernzugriff auf alle anfallenden Daten nahezu in Echtzeit ermöglicht.
Das alpEWAS System wurde in einer ersten Felderprobung im Bereich der Aggenalm-Hangbewegung (Bayerische Alpen nahe
Bayrischzell) installiert und ist seit ca. 8 Monaten kontinuierlich in Betrieb. In diesem Zeitraum wurden, von kleinen Störungen abgesehen,
die Messungen zuverlässig durchgeführt und die entsprechenden Daten erfasst. Erste Zeitreihen dieser Messergebnisse
werden präsentiert. Für eine abschließende Beurteilung der neuen Messsysteme im Geländeeinsatz ist die Datengrundlage noch
zu gering, jedoch scheinen sie hinsichtlich Genauigkeit und Zuverlässigkeit die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen.
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In den Alpen ist im Kontext des globalen Klimawandels und der fortwährenden Ausweitung von Siedlungsflächen vor allem auf
Grund des Tourismus ein wachsender Konflikt zwischen der Landnutzung und der Prävention vor Naturgefahren erkennbar. Dies
gilt auch für tiefgreifende Hangbewegungen, die – wenn aktiviert – Siedlungen und Infrastruktur beträchtlichen Schaden zufügen,
oder sogar Leben bedrohen können.
Bis heute wird das Gefährdungspotential von langsamen tiefgreifenden Hangbewegungen oft un...
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