Urbanisierung und das damit verbundene vertikale Wachstum der Infrastruktur führt zu einer steigenden Beeinträchtigung des Untergrunds. Anthropogene Eingriffe in die Natur können mit Hilfe von 3D Modellierung identifiziert werden (Attard et al., 2016). Befinden sich Ingenieursbauten unterhalb des Grundwasserspiegels, sind zusätzliche Maßnahmen nötig, um den Grundwasserkörper sowie das Bauwerk zu schützen (Serrano-Juan et al. 2016). Dafür müssen die Modellierungskonzepte des Building Information Modeling (BIM) und von Geoinformationssystemen (GIS) in eine Plattform integriert werden. Diese Integration ermöglicht sowohl die Kompatibilität der Daten, als auch verschiedene Analysen. Während BIM Modelle mit Hilfe von Industry Foundation Classes (IFC) standardisiert werden, nutzt man die City Geography Markup Language (CityGML) für 3D Landschafts- und Stadtmodelle. Ein verbreiteter Ansatz für eine BIM/GIS-Integration ist die Umwandlung von IFC zu CityGML (Hijazi und Donaubauer 2017).
Bislang definiert CityGML vor allem Infrastruktur- und Umweltobjekte, die sich auf der Erdoberfläche befinden. Deshalb untersucht diese Arbeit in welchem Ausmaß es möglich ist, Grundwassersimulationsdaten und weitere projektrelevante BIM und GIS Daten in CityGML zu integrieren. In diesem Zusammenhang konnte gezeigt werden, dass geologische und hydrogeologische Daten durch eine Kombination von CityGML und den schon bestehenden Standards Geoscience Markup Language (GeoSciML) 4.1 (Boisvert et al., 2017) und Groundwater Markup Language (GWML) 2 (Brodaric et al., 2017) in ein Datenmodell integriert werden können. Darauf aufbauend wird die CityGML Underground Environment Application Domain Extension (UndEnv ADE) entwickelt. Geologische Modelle werden im Paket Geology beschrieben, hydrogeologische Daten und die Ergebnisse von Grundwassersimulationen im Paket Hydrogeology. Infrastrukturelle oder natürliche Objekte, welche eine störende Wirkung im Untergrund aufweisen, können mit Hilfe des Pakets Obstacle beschrieben werden. Anhand der Streckenerweiterung der U-Bahn-Linie U4, Hamburg (Horner Geest), wird die Funktionalität der UndEnv ADE gezeigt. Alle Daten dieses Projekts werden in ein CityGML-basiertes Gesamtmodell integriert, welches 3D Analysen ermöglicht.
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Urbanisierung und das damit verbundene vertikale Wachstum der Infrastruktur führt zu einer steigenden Beeinträchtigung des Untergrunds. Anthropogene Eingriffe in die Natur können mit Hilfe von 3D Modellierung identifiziert werden (Attard et al., 2016). Befinden sich Ingenieursbauten unterhalb des Grundwasserspiegels, sind zusätzliche Maßnahmen nötig, um den Grundwasserkörper sowie das Bauwerk zu schützen (Serrano-Juan et al. 2016). Dafür müssen die Modellierungskonzepte des Building Information...
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