Das abgelaufene Berichtsjahr 2016 haben global gesehen die Schlagworte „Trump“ und „BrEXIT“ geprägt.
Woran denken wir noch, wenn wir das Jahr resümieren? Wie stellt es sich aus Sicht des Centrum Baustoffe und Materialprüfung (cbm) der TUM dar?
Nun, ganz im Gegenteil zur geopolitischen Lage, die auf Protektionismus und Abschottung zu setzen scheint, haben wir unsere internationale Vernetzung und Sichtbarkeit weiter erhöht. So intensiv, wie noch nie zuvor, ist der internationale Austausch vorangekommen. Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu ausgedehnten Forschungsaufenthalten aufgebrochen: Dr. Sylvia Keßler hat sich im Rahmen eines DFG-Forschungsstipendiums in Tampa, Florida, an der University of South Florida bei Prof. Sagues aufgehalten, die Professoren Große und Heinz waren im Rahmen ihrer Forschungsfreisemester u. a. in Neuseeland und Japan unterwegs und Dr. Dirk Lowke brachte ein knappes halbes Jahr an der UC Berkeley in Kalifornien zu (Prof. Ostertag, Prof. Rael). Alle haben interessante Eindrücke gesammelt und z. T. schon recht vielversprechende Kooperationen initiiert. Im Gegenzug waren wir auch offen für internationale Besucher. So haben wir einige Gastwissenschaftlerinnen in unseren Reihen aufgenommen, u. a. Marylinda Santos de França und Dr. Jussara Limeira di Araújo aus Brasilien, Frau Monika Stankeviciute, M.Sc. aus Litauen sowie Ir. Hilke Verbruggen und Ir. Sokratis N. Iliopoulos aus Belgien. Anfang 2016 hat Prof. Neil Hoult von der Queens University in Kanada einen Teil seines Sabbaticals als TUM Alfred-Wilhelm-Scheer Visiting Professor am cbm verbracht. Außerdem besuchten viele internationale Delegationen unser Haus und interessierten sich für unsere Arbeiten z. B. Forscher der Shenzhen University (China) oder der North Caucasus Federal University (Russland).
Projekte wurden erfolgreich abgeschlossen, neue, darunter auch wieder größere Verbundprojekte, wurden über bestehende Forschungskooperationen angestoßen und akquiriert. U. a. wurde mit der ETH Zürich ein DFG-Verbundprojekt zum Thema „Diffusionspotentiale“ erfolgreich eingeworben und mit den Universitäten Bordeaux (im Rahmen eines europäischen Verbundvorhabens) bzw. La Rochelle (im Rahmen einer Industriekooperation) wurden Dissertationsprojekte zum Thema Feuchtemessung/Carbonatisierung vereinbart, die zu einem Double Degree der Absolventen führen sollen. Mit nationalen Partnern (verschiedenen TU9-Partnern und BAM) wurde ein großes BMBF-Verbundprojekt zum Thema Beton- und Betonstahlermüdung (WinConFat) akquiriert. Auch im Thema „Additive Manufacturing“, dem 3D-Druck von Beton, sind mehrere neue Verbundvorhaben bereits initiiert und z. T. schon bewilligt worden. Uns ist wichtig, dass wir in unserem Projektportfolio an den gleichbetonten Pfeilern „Grundlagenforschung“ und „angewandte Forschung“ festhalten, denn nur durch die Kopplung beider Felder vermeiden wir die Forschung im sprichwörtlichen „Elfenbeinturm“. Denn viele marktreife Entwicklungen haben ihren Ursprung in der Grundlagenforschung.
Die erfreuliche Projektentwicklung hat natürlich auch zu weiterem Wachstum der Belegschaft geführt, die erstmalig seit Bestehen des cbm mit +100 eine Schallmauer durchbrochen hat. Also wieder ein Rekord! In diesem Zusammenhang sei bemerkt, dass wir dieses Jahr alle unsere Auszubildenden nach Abschluss ihrer erfolgreich absolvierten Ausbildung zu Baustoffprüferinnen übernommen haben.
Apropos Ausbildung: Auch die Zahl der Studierenden ist noch einmal gestiegen. Momentan lernen an der TU München über 40.000 junge, wissbegierige Menschen. Absoluter Rekord!! Von diesen 40.000 Studierenden sind inzwischen mehr als 4000 Studierende allein an der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt (BGU) eingeschrieben!
Da sich unsere Lehrangebote jedoch längst nicht mehr nur auf klassische Studiengänge dieser Fakultät beschränken, spüren wir natürlich auch den Zuwachs in den anderen Fakultäten. Mit unseren Lehrangeboten bedienen wir momentan neun, z. T. sehr stark nachgefragte Studiengänge, auch über die Fakultätsgrenzen hinweg. Unsere Exporte gehen u. a. in die Fakultäten WI (Wirtschaftswissenschaften), MW (Maschinenwesen) und AR (Architektur), auch in die Munich School of Engineering (MSE) und in die Lehrerausbildung (TUM School of Education).
Neben der Lehre haben wir uns weiteren Herausforderungen in der Forschung gestellt. Die Sichtbarkeit unserer Arbeit wurde in 2016 durch eine enorme Publikationsleistung in hochgerankten internationalen Fachzeitschriften, durch den Ruf an Herrn Dr. Dirk Lowke an die Technische Universität Braunschweig (Nachfolge Prof. Budelmann auf den Lehrstuhl Baustoffe und Stahlbetonbau am Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz) und durch den Gewinn des wohl renommiertesten Baustoffpreises, den mit 10.000 EUR dotierten CEMEX-Förderpreis, an Frau Dr. Stefanie von Greve-Dierfeld (jetzt TFB AG in Wildegg, Schweiz) deutlich. An dieser Stelle sei allen, insbesondere den beiden namentlich erwähnten, herzlich gratuliert.
So blicken wir wieder auf ein äußerst ereignisreiches und auch ertragreiches Jahr zurück, wohl wissend, dass ohne die Förderung unserer Freunde und Partner der Weg zu guter Lehre, Forschung und Materialprüfung sicherlich viel schwieriger wäre!
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Das abgelaufene Berichtsjahr 2016 haben global gesehen die Schlagworte „Trump“ und „BrEXIT“ geprägt.
Woran denken wir noch, wenn wir das Jahr resümieren? Wie stellt es sich aus Sicht des Centrum Baustoffe und Materialprüfung (cbm) der TUM dar?
Nun, ganz im Gegenteil zur geopolitischen Lage, die auf Protektionismus und Abschottung zu setzen scheint, haben wir unsere internationale Vernetzung und Sichtbarkeit weiter erhöht. So intensiv, wie noch nie zuvor, ist der internationale Austausch vorang...
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