Das Deutsche Museum betrat im Rahmen der Neugestaltung seiner Dauerausstellungen Neuland bei der Erforschung einiger seiner bedeutendsten historischen Flugzeuge. Im Mittelpunkt standen dabei die Messerschmitt Bf 109 E-3, Me 163 B sowie die Fokker D.VII. Bis in die 2000er Jahre wurden „Restaurierungen“ im Deutschen Museum meist ohne wissenschaftliche Begleitung durchgeführt, wodurch viele Spuren der individuellen Einsatzgeschichte der Flugzeuge unwiederbringlich verloren gingen oder durch Instandsetzungsmaßnahmen verdeckt wurden. Die Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut des Museums und dem Lehrstuhl für Zerstörungsfreie Prüfung an der TU München eröffnete neue Möglichkeiten: Das interdisziplinäre Team wies nach, dass Thermografie-Messungen als Methode für die Erforschung und Kartierung von übermalten Lackierungen und verborgenen Kennzeichen auf historischen Flugzeugen geeignet sind – besonders in Kombination mit gezielter Probenahme. Frühere Veränderungen durch das Museum wie z.B. überspachtelte Klappen und Nieten sowie der konservatorische Erhaltungszustand schwer zugänglicher Bereiche konnten sichtbar gemacht werden. Ein weiterer wichtiger Partner des Museums ist das Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT in Fürth. Bereits 2016 war ein XXL (Röntgen-) CT-Scan des BMW 328 Wendler (Bj.1938) gelungen. Das Folgeprojekt war 2018 der Scan des Abfangjägers Messerschmitt Me 163 (Bj.1944). Die Auswertung des detaillierten CT-Datensatzes dauert an und erlaubte bisher die Identifikation und zeitliche Einordnung von Einzelkomponenten. Zerstörungsfreie Methoden haben entscheidend dazu beigetragen, die Exponat- und Provenienzgeschichte, Authentizität sowie den Erhaltungszustand von technischem Kulturgut zu klären. Sie stellen zudem eine wichtige Entscheidungsgrundlage bei restaurierungsethischen Fragen dar. Das Museum wendet diese ZfP Methoden nicht nur an, sondern vermittelt sie und die Arbeit der WissenschaftlerInnen auch einer breiten Öffentlichkeit in Form von Medienstationen.
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Das Deutsche Museum betrat im Rahmen der Neugestaltung seiner Dauerausstellungen Neuland bei der Erforschung einiger seiner bedeutendsten historischen Flugzeuge. Im Mittelpunkt standen dabei die Messerschmitt Bf 109 E-3, Me 163 B sowie die Fokker D.VII. Bis in die 2000er Jahre wurden „Restaurierungen“ im Deutschen Museum meist ohne wissenschaftliche Begleitung durchgeführt, wodurch viele Spuren der individuellen Einsatzgeschichte der Flugzeuge unwiederbringlich verloren gingen oder durch Instand...
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