Hämatopoetische Stammzellen werden durch engen Kontakt mit dem Mikromilieu des Knochenmarks reguliert. Mutationen in entscheidenden Genen der Stammzelle können diesen Prozess stören und zur Entstehung einer Leukämie beitragen. Das Verhalten verschiedener Stammzellpopulationen wurde in vitro unter definierten Kulturbedingungen verfolgt. Dabei zeigte sich, dass eine Stimulation mit frühen Wachstumsfaktoren wie FLT3-ligand (FL) oder kit-Ligand (KL) in Kombination mit Aktivierung von gp130 durch H-IL-6 (eine künstliche Verbindung von IL-6 und sIL-6R) oder Oncostatin M für die Expansion normaler Progenitorzellen in vitro effektiv und ausreichend war. Die Expansion früher Stammzellen wurde dabei durch direkten Stromakontakt signifikant verbessert. Es wurde nachgewiesen, dass Stammzellen beim Eintritt in den Zellzyklus das CD34 Antigen hochregulieren. Leukämisch transformierte Stammzellen haben in vitro andere Wachstumserfordernisse als normale Stammzellen. Auch hier zeigte sich aber ein regulatorischer Effekt von direktem Stromakontakt. Durch Interaktion mit dem Mikromilieu werden leukämische Stammzellen vor der Wirkung spezifischer Tyrosinkinase-Inhibitoren selektiv geschützt. Demgegenüber sind leukämische Stammzellen gegenüber dem Proteasomeninhibitor Bortezomib auch in Anwesenheit von Stroma sensibel, während normale Stammzellen durch Stromakontakt protegiert werden. Diese Daten belegen, dass eine differentielle Regulation von normalen und leukämischen Stammzellen durch Stromakontakt vermittelt werden kann.
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