Regionäre Unterschiede im Kontraktionsverhalten im menschlichen Dünndarm sind bisher wenig und meist nur in Kurzzeitmessung mittels Perfusionsmanometrie untersucht worden. Ziel der vorliegenden Arbeit war, die prä- und postprandiale Motilität im Jejunum und Ileum von gesunden Versuchspersonen mit Hilfe der digitalen ambulanten 24-Stunden-Manometrie zu charakterisieren. Zehn Versuchspersonen nahmen Teil. Gemessen wurde jeweils in randomisierter Reihenfolge über 24-Stunden im Jejunum und Ileum mit einem naso-intestinalen Katheter und 6 miniaturisierten Drucksensoren im Abstand von 3 cm.
Zur Kontraktionsvermessung wurden ein digitaler Datenlogger, ein validiertes Computerprogramm und die Propagationsanalyse mit Hilfe der Zeitfenstertechnik verwendet.
Der Migrating Motor Complex (MMC) kommt in der Nüchternmotilität im Ileum mit gleicher Häufigkeit vor, variiert weniger in der Nacht. Die Amplituden im Ileum sind niedriger, die propagierte Kontraktionen weniger, die Propagationsstrecke kürzer und die Propagationsgeschwindigkeit langsamer als im Jejunum.
Die Phase III wandert im Ileum langsamer als im Jejunum, hat weniger propagierte Kontraktionen und eine kürzere Propagationsstrecke (analog zu Phase II). Der relative Anteil der propagierten Kontraktionen ist im Ileum niedriger als im Jejunum.
Die speziellen motorischen Muster des Ileums sind MMCs (auch im Jejunum), Propagating Power Contractions (PPCs) und Retrograde Clustered Contractions (RCCs).
Unsere am Menschen erstmalig durchgeführte Untersuchung der postprandialen Motilität mittels Propagationsanalyse (Zeitfenstertechnik) deckt sich mit der von Ehrlein et al. gemachten Beobachtung, dass sich das postprandiale Motililätsmuster überwiegend (60%) aus stationären Kontraktionen zusammensetzt. Der einzige Unterschied in Phase II und postprandial ist die postprandiale Kontraktionssteigerung um ca. 50%. Dies macht physiologisch Sinn, um die Nahrung weiterzutransportieren und zu durchmischen.
Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Auswirkungen der Kontraktionsphänomene auf den Transit zu charakterisieren.
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Regionäre Unterschiede im Kontraktionsverhalten im menschlichen Dünndarm sind bisher wenig und meist nur in Kurzzeitmessung mittels Perfusionsmanometrie untersucht worden. Ziel der vorliegenden Arbeit war, die prä- und postprandiale Motilität im Jejunum und Ileum von gesunden Versuchspersonen mit Hilfe der digitalen ambulanten 24-Stunden-Manometrie zu charakterisieren. Zehn Versuchspersonen nahmen Teil. Gemessen wurde jeweils in randomisierter Reihenfolge über 24-Stunden im Jejunum und Ileum mit...
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