Fachleute und Landwirte waren sich bisher immer einig, wenn es um den hohen Stellenwert der Runkelrübe in der Rinderfütterung ging. Besonders für Hochleistungskühe stellen sie den "idealen Energielieferanten", infolge des geringen Grundfutterverdrängungsvermögens und der günstigen Verdaulichkeit, dar. Munzert errechnete 1980, daß die Kilostärkeeinheit aus Futterrüben um 30 % billiger angeboten werden kann als aus Kraftfutter. Und das bisherige Preis-Kosten-Verhältnis zwischen Milcherlös, Kraftfutterpreis und Rübenerzeugungskosten verändert sich zusehends zugunsten von Rüben.
Im Interesse einer Steigerung des Gesundheitszustandes und der Fruchtbarkeit von Hochleistungskühen wäre die Abkehr von den einseitigen Heu-Silage-Kraftfutter-Rationen dringend geboten. Es sollte nicht heißen "Futterrüben oder Silage", sondern aus ernährungsphysiologischen Gründen muß die Konsequenz "Futterrüben und Silage" lauten.
Es wäre verkehrt, nun in eine "Futterrübeneuphorie" einzustimmen, da sich die vorherrschenden Verhältnisse kaum verändern ließen. Denn durch die vielerorts erforderliche Spezialisierung und Rationalisierung stiegen viele Bauern auf den Anbau des vielgepriesenen Silomais um und begannen sich dahingehend zu mechanisieren. Eine erneute Umstellung wäre ihnen zur Zeit nicht mehr zuzumuten. Es sollte jedoch in dieser Arbeit erläutert werden, daß der Zeitbedarf mit einer zeitgemäßen Produktionstechnik erheblich reduziert werden kann und die arbeitstechnischen Unterschiede nicht so gravierend sind wie sie oft dargestellt werden.
Voraussetzung dafür ist in erster Linie vereinzelungs- und handarbeitsarmer Anbau mit Monogerm- oder Präzisionssaatgut sowie ein vollautomatisches Ernteverfahren. Dafür ist nicht unbedingt eine Eigenmechanisierung notwendig, da Einzelkornsägeräte und Futterrübenvollernter besonders gut im überbetrieblichen Einsatz Verwendung finden. Um aber für eine ausreichende Auslastung der Geräte zu sorgen, müssen größere Flächen als bisher angebaut werden.
Genauso sorgfältig wie man die Feldarbeiten zu rationalisieren versucht, sollte man die innenwirtschaftlichen Tätigkeiten planen. Durch Wahl eines geeigneten Lagerplatzes und Einsatz eines zeitgemäßen und vor allem an den Tierbestand angepaßten Entnahme- und Zuteilungsverfahrens kann die Arbeitsbelastung erheblich gesenkt werden.
Auf der Ausgabenseite schlagen die entstehenden Kosten für Behälter und Entnahmegeräte eher zugunsten der Rüben aus, wenn man bei einer Vollmechanisierung des Maissilageanbaus den hohen Aufwand für Behälter, Entnahmefräsen oder Blockschneidegeräte in Betracht zieht.
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Fachleute und Landwirte waren sich bisher immer einig, wenn es um den hohen Stellenwert der Runkelrübe in der Rinderfütterung ging. Besonders für Hochleistungskühe stellen sie den "idealen Energielieferanten", infolge des geringen Grundfutterverdrängungsvermögens und der günstigen Verdaulichkeit, dar. Munzert errechnete 1980, daß die Kilostärkeeinheit aus Futterrüben um 30 % billiger angeboten werden kann als aus Kraftfutter. Und das bisherige Preis-Kosten-Verhältnis zwischen Milcherlös, Kraftfu...
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