Das Studienkollektiv aus Patienten mit angeborenen Herzfehlern wurde hinsichtlich der Diagnosen der angeborenen Herzfehler, der Exposition gegenüber kardiovaskulären Risikofaktoren und des Auftretens zyanotischer Herzfehler beschrieben. Insgesamt nahmen an der Studie 188 Patienten im Alter von 12 bis 74 Jahren teil. Als kardiovaskuläre Risikofaktoren wurden die arterielle Hypertonie, die Hyperurikämie, die Hypercholesterinämie, die Hypertriglyceridämie, die Adipositas, der Nikotinkonsum und der Diabetes mellitus erfasst. Der Einfluss der Grunderkrankung, der Exposition gegenüber den kardiovaskulären Risikofaktoren und der Werte der Ruhesauerstoffsättigung auf die Frühmanifestationen der Atherosklerose wurde untersucht. Als Parameter der Frühmanifestationen der Atherosklerose dienten hierbei die Erhöhung der Pulswellengeschwindigkeit, des Augmentationsindexes und des zentralen Pulsdrucks. Alle Patienten nahmen zudem an einer Spiroergometrie teil, bei der die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit anhand der maximalen Sauerstoffaufnahme gemessen wurde. Es wurde überprüft, ob zwischen der maximalen Sauerstoffaufnahme und der Grunddiagnose, der Exposition gegenüber kardiovaskulären Risikofaktoren, der Ruhesauerstoffsättigung oder den Frühmanifestationen der Atherosklerose ein Unterschied bestand.
Die statistische Auswertung der Daten erbrachte folgende Erkenntnisse: Im Vergleich der Diagnosen des Studienkollektivs zu den Diagnosehäufigkeiten angeborener Herzfehler bei Neugeborenen in ganz Deutschland traten im Studienkollektiv vermehrt komplexe Fehlbildungen auf. Im Verhältnis zur Allgemeinbevölkerung waren die Patienten im Deutschen Herzzentrum seltener gegenüber kardiovaskulären Risikofaktoren exponiert. Möglicherweise ist dies in einem verstärkten Gesundheitsbewusstsein der Patienten mit angeborenen Herzfehlern begründet.
Eine Patientengruppe, die besonders auffiel, waren die Patienten mit Aortenisthmusstenose: Sie zeigten einerseits die beste Leistungsfähigkeit in der Spiroergometrie, andererseits sind sie aufgrund der mit der Grunderkrankung einhergehenden arteriellen Hypertonie besonders für die Manifestation der Atherosklerose prädisponiert. Diese Patienten hatten eine signifikant größere zentrale Pulsdruckdifferenz als Patienten mit Transposition der großen Arterien und als Patienten mit Trikuspidalatresie. Für den Risikofaktor arterielle Hypertonie konnte in unserer Studie eine positiver Zusammenhang zur Erhöhung der Pulswellengeschwindigkeit, aufgezeigt werden.
Weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren, die signifikant zu einer Erhöhung der Pulswellengeschwindigkeit beitrugen waren die Hypercholesterinämie und die Hypertriglyceridämie.
Die Messung der maximalen Sauerstoffaufnahme in der Spiroergometrie verdeutlichte den positiven Effekt von regelmäßiger körperlicher Aktivität auf die Gefäßsteifigkeit: Mit der Pulswellengeschwindigkeit und dem Augmentationsdruck korrelierten zwei der drei Parameter eingeschränkter Gefäßcompliance negativ mit der maximalen Sauerstoffaufnahme. Es zeigte sich zudem, dass Patienten mit geringerer Risikofaktorexposition besser leistungsfähig waren: Adipöse Patienten und Patienten mit hohen Triglyceridwerten erzielten geringere Werte für die maximale Sauerstoffaufnahme. Ebenso sind erhöhte Harnsäurewerte mit einer reduzierten Leistungsfähigkeit in der Spiroergometrie assoziiert, da es meist die schwerkranken Zyanotiker sind, die sich mit hohen Harnsäurespiegeln präsentieren. Dies lässt sich daher erklären, dass die Werte für die Ruhesauerstoffsättigung aufgrund des verstärkten Purinkatabolismus und der reaktiven Polyglobulie in Zyanotikern positiv mit den Harnsäurewerten korrelieren.
Zusammenfassend muss bei immer älter werdenden Patienten auf kardiovaskuläre Risikofaktoren und auf frühe Zeichen einer Atherosklerose geachtet werden. Generell liegen die Risikofaktoren jedoch seltener vor. Patienten nach Aortenisthmusstenose und zyanotische Patienten scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben.
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Das Studienkollektiv aus Patienten mit angeborenen Herzfehlern wurde hinsichtlich der Diagnosen der angeborenen Herzfehler, der Exposition gegenüber kardiovaskulären Risikofaktoren und des Auftretens zyanotischer Herzfehler beschrieben. Insgesamt nahmen an der Studie 188 Patienten im Alter von 12 bis 74 Jahren teil. Als kardiovaskuläre Risikofaktoren wurden die arterielle Hypertonie, die Hyperurikämie, die Hypercholesterinämie, die Hypertriglyceridämie, die Adipositas, der Nikotinkonsum und der...
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