Die Vorhofumkehroperationen nach Mustard (MO) und Senning (SO) waren bis zur Einführung der arteriellen Umkehroperation (ASO) die Therapie der Wahl zur Behandlung von Kindern mit Transposition der großen Arterien (TGA) mit intaktem Ventrikelseptum (IVS) oder Ventrikelseptumdefekt (VSD). Bei Patienten mit TGA, VSD und zusätzlicher linksventrikulärer Ausflusstraktobstruktion (LVOTO) wurde die Rastelli Operation (RO) angewendet. In einer retrospektiven Analyse mit prospektivem Arm wurden die Daten von 913 Krankenhausüberlebenden (31 nach einer MO, 314 nach SO, 479 nach ASO und 39 nach RO) ausgewertet. Die mittleren Nachuntersuchungszeiten betrugen 22.6±8.1 Jahre nach MO, 18.2±5.7 nach SO, 9.5±5.7 nach ASO und 9.9±6.5 nach RO. Die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit nach 20 Jahren wurde nach der ASO beobachtet (96.6±1.3%), gefolgt von der SO (92.6±1.5%), MO (82.4±4.3%) und RO (57.5±15.1%). Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach 20 Jahren war bei Patienten mit TGA+IVS höher (95.7±1.1%) verglichen mit Patienten mit TGA+VSD (88.0±2.7%) und TGA+VSD+LVOTO (72.8±8.4%). Die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten nach einer ASO 3,3-mal höher verglichen mit Patienten, bei denen eine MO, SO oder RO durchgeführt wurde (p=0.004). Patienten mit VSD hatten ein 2,6-fach erhöhtes Letalitäsrisiko im Langzeitverlauf (p=0.001). Die höchste Freiheit von Reoperationen nach 20 Jahren wurde nach der SO beobachtet (88.7±1.9%), gefolgt von der ASO (75.0±6.4%), MO (70.6±5.4%) und RO (32.6±10.1%). Bei Patienten mit TGA+IVS war die Freiheit von Reoperationen nach 20 Jahren höher verglichen mit Patienten mit TGA+VSD (71.6±4.0%) und TGA+VSD+LVOTO (50.8±7.2%). Diesen Ergebnissen zur Folge konnte durch den Wechsel der chirurgischen Strategie von der Vorhofumkehroperation zur arteriellen Umkehroperation zwar das Langzeitüberleben der Patienten verbessert werden, jedoch nicht die Freiheit von Reoperationen. Der Langzeitverlauf von Patienten mit TGA wird von der Komplexität des Herzfehlers mitbestimmt.
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