Verzweigungsprozesse wurden im Jahr 1873 von dem englischen Statistiker F. Galton eingeführt. Er hat das folgende stochastische Modell einer Population vorgeschlagen: Jedes Teilchen erzeugt, gemäß einer Verteilung und unabhängig von allen anderen Teilchen, eine zufällige Anzahl von Nachkommen. Die Population zur Zeit T+1 besteht aus allen "Kindern" der zur Zeit T lebenden Teilchen. Dieses Modell hat später den Namen Galton-Watson Prozess erhalten. Der enge Bezug zu den Naturwissenschaften hat zu einer enormen Vielfalt der Verzweigungsprozesse geführt: Es gibt Modelle mit der räumlichen Lage der Teilchen, mit einer vom Alter abhängigen Nachwuchsverteilung, mit der Immigration oder Emigration der Teilchen. Mathematisch gesehen bilden die Verzeigungsprozesse ein selbstständiges Kapitel der Wahrscheinlichkeitstheorie mit eigenen Ideen und Methoden. In der Habilitationsschrift ist die Forschung des Autors zu den Verzeigungsprozessen dargestellt, wobei er Galton-Watson Prozesse als auch ihre räumliche Variante betrachtet.
«Verzweigungsprozesse wurden im Jahr 1873 von dem englischen Statistiker F. Galton eingeführt. Er hat das folgende stochastische Modell einer Population vorgeschlagen: Jedes Teilchen erzeugt, gemäß einer Verteilung und unabhängig von allen anderen Teilchen, eine zufällige Anzahl von Nachkommen. Die Population zur Zeit T+1 besteht aus allen "Kindern" der zur Zeit T lebenden Teilchen. Dieses Modell hat später den Namen Galton-Watson Prozess erhalten. Der enge Bezug zu den Naturwissenschaften hat zu...
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