Kreuzbandverletzungen können zu einem subjektiven Instabilitätsgefühl führen, welches auf einer „Mechanischen Instabilität“ und einer „Funktionelle Instabilität“ beruht, deren Ursache in einem gestörten neuromuskulären Regelkreis liegt. Im klinischen Alltag ist kein Test etabliert, der das Ausmaß dieser Störung beurteilen kann. Damit fehlen wesentliche Informationen zur operativen Indikationsstellung oder zur Beurteilung prä/postoperativer Funktionsstörungen. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob die Analyse des EMG des durch eine Tibiatranslation ausgelösten Kreuzband-Hamstringreflexes ein geeignetes Verfahren ist, dieses funktionelle Defizit zur erfassen. Nach Entwicklung eines Auswertealgorithmus zur Differenzierung der Short- and Medium Latency Response und intraoperativer EMG-Analysen konnte gezeigt werden, dass die SLR auf einem Eigenreflex und die MLR auf sekundären Spindelafferenzen oder Gelenkafferenzen beruhen. Patienten mit isolierter Kreuzbandruptur zeigten lediglich eine Verlängerung der MLR, wobei zusätzlich zwischen Patienten mit und ohne subjektiver Instabilität unterschieden werden konnte. Andere Pathologien, wie Meniskusschäden, das patellofemurale Schmerzsyndrom und das Plica mediopatellaris Syndrom zeigten keinerlei Einfluss auf die Testergebnisse, so dass es sich um einen kreuzbandspezifischen Test handelt. Die Validität und Reliabilität konnte zusätzlich nachgewiesen werden.
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Kreuzbandverletzungen können zu einem subjektiven Instabilitätsgefühl führen, welches auf einer „Mechanischen Instabilität“ und einer „Funktionelle Instabilität“ beruht, deren Ursache in einem gestörten neuromuskulären Regelkreis liegt. Im klinischen Alltag ist kein Test etabliert, der das Ausmaß dieser Störung beurteilen kann. Damit fehlen wesentliche Informationen zur operativen Indikationsstellung oder zur Beurteilung prä/postoperativer Funktionsstörungen. Ziel dieser Arbeit war es zu untersu...
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