1. Allgemeines Bei der Photo-Epilation handelt es sich um eine sehr junge Methode im Bereich der Dermatologie, deren Möglichkeiten und Grenzen nur unzureichende untersucht sind, die sich aber einer großen Ak-zeptanz bei den Anwendern erfreut. Die Arbeit soll die Beurteilung der in der Literatur teilweise wider-sprüchlichen Ergebnisse für den Benutzer erleichtern und Richtlinien für die Optimierung des Einsat-zes der jeweiligen Geräte geben sowie die Effizienz der Photoepilation untersuchen. 2. Material und Methoden Dazu wurden Vergleichsuntersuchungen zwischen verschiedenen Lasern und Blitzlampen durchge-führt und Parameter der Geräteeinstellungen wie Energiedichte und Pulslänge auf deren Auswirkung auf die Wirkung der Epilation durchgeführt. Der zur Auswertung herangezogene Parameter der pro-zentualen Haarreduktion wurde berechnet durch das Zählen der Haare vor der ersten Behandlung und vor jeder weiteren Therapie sowie nach behandlungsfreien Intervallen von bis zu zwölf Monaten. Es wurde besonders darauf geachtet, dass die Zählungen vom gleichen Untersucher durchgeführt wurden, um Ungenauigkeiten zu minimieren. Die Testfelder wurden auf symmetrischen Körperstellen in Arealen mit einer möglichst homogenen Behaarung angelegt. Durch diese Vorgehensweise sollten Ungleichmäßigkeiten in der Haardichte ausgeschlossen und Unterschiede im Ansprechen durch ver-schiedene Körperlokalisationen vermieden werden. Die Felder wurden großzügig von der Auszähl-schablone auf die Haut übertragen, um ein garantiertes Wiederbehandeln der Testfelder zu gewähr-leisten. Alle Testfelder wurden in 4-8 wöchigen Abständen mit den jeweiligen Methoden behandelt. Die Behandlungsparameter wurden hinsichtlich Pulslänge und Spotdurchmesser bei jeder Behand-lung unverändert beibehalten, die Energiedichte wurde soweit das Studiendesign dies erlaubte bei den Wiederholungsbehandlungen an die klinische Situation angepasst und eventuell gesteigert, sollte aber jeweils unterhalb der Schmerzgrenze bleiben. 3. Ergebnisse 3. 1. Haarzählmethode Die im Rahmen der Arbeit entwickelte Haarzählmethode wurde einer statistischen Auswertung unter-zogen und erwies sich als statistisch zuverlässig und aussagekräftig. 3. 2. Vergleich zweier Alexandritlaser im Low-dose-Bereich Bei den Untersuchungen wurden zwei Alexandritlaser (Alexandritlaser 1 und 2) unterschiedlicher Her-steller im Low-dose Bereich, das heißt bei einer Energiedichte von 10 J/cm², verglichen. Bei dieser Untersuchung war ein besseres Abschneiden bei der 3. und 4. Wiederholungsbehandlung von Ale-xandritlaser 1 festzustellen. 3. 3. Vergleich zweier Alexandritlaser im Energiedichtenbereich 20-25 J/cm² Ein weiterer Vergleich fand im Bereich der Energiedichten 20 und 25 J/cm² statt. Diese Untersuchung zeigte keine statistisch signifikant unterschiedlichen Ergebnisse im Bereich höherer Energien der bei-den Laser. 3. 4. Vergleichende Untersuchung zur Auswirkung der Pulslänge bei der Behandlung mit dem Alexandritlaser 2 Eine weitere Untersuchung mit einem Alexandritlaser 2 beschäftigte sich mit dem Einfluss der Puls-länge auf die Effizienz der Epilation. In dieser Studie konnte keine Beeinflussung des Epilationsergeb-nisses durch die Variation der Pulslänge im Bereich zwischen 10 und 40 ms festgestellt werden. 3. 5. Vergleichende Untersuchung zur Auswirkung der Energiedichte bei der Behandlung mit dem Alexandritlaser 2 im Bereich der Energiedichten 10-40 J/cm² Ein Vergleichsstudie beschäftigt sich mit dem Einfluss der Energiedichte auf das Epilationsergebnis im Bereich der Energiedichten zwischen 10 und 40 J/cm². Die statistische Auswertung der Untersuchung im Bereich höherer Energiedichten ergab nach der zweiten Behandlung einen signifikanten Unter-schied der Paare 10 und 30 J/cm² bzw. 10 und 40 J/cm². Alle weiteren Resultate waren statistisch nicht unterschiedlich. 3. 6. Vergleichende Untersuchung zur Epilationswirkung niedriger Energiedichten im Vergleich zu normalen Energiedichten bei der Behandlung mit dem Alexandritlaser Eine weitere Vergleichsstudie untersucht einen Bereich der Energiedichten zwischen 5 und 20 J/cm². Der Vergleich im Bereich niedriger Energiedichten ergab statistisch signifikant unterschiedliche Resul-tate nach der 2. Behandlung zwischen 5 J/cm² und 20 J/cm² und nach der 3. Behandlung zwischen 5 J/cm² und 10 J/cm² bzw. 15 J/cm². Alle weiteren Ergebnisse waren statistisch nicht signifikant unter-schiedlich. Die niedrigen Energiedichtewerte von 10 und 15J/cm² sind somit ebenfalls für eine effizien-te Epilation verwendbar und erweitern das Anwendungsspektrum dieser Methode. 3. 7. Vergleichende Untersuchung zur Auswirkung verschiedener Kühlmethoden auf den Erfolg der Photo-Epilationsbehandlung mittels eines Alexandritlasers und einer Blitzlampe Eine weitere Studie versuchte den Einfluss von Kühlung auf das Epilationsergebnis zu untersuchen. In dieser Untersuchung wurden verschiedene Kühlmethoden verglichen. Als Vergleichsfeld wurde ein Areal ohne Kühlung behandelt. Als Kühlmethoden wurden nur Ultraschallgel, Luftkühlung und Gel in Kombination mit Luftkühlung eingesetzt. Als Behandlungsparameter wurden jeweils diejenigen Gerä-teeinstellungen, die der Proband im ungekühlten Areal tolerieren konnte, für alle Vergleichsfelder ein-gesetzt. Die Behandlung der gesamten Felder wurde entweder mit dem Alexandritlaser 1 oder einer Blitzlampe durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung ließen keinen Einfluss der Kühlung auf die Effizienz der Behandlung erkennen noch gab es Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgerä-ten. 3. 8. Vergleichende Untersuchung zur Effektivität eines Diodenlasers und einer Blitzlampe Eine weitere Untersuchung sollte die Unterschiede eines Diodenlasers und einer Blitzlampe untersu-chen. Die statistische Auswertung ergab signifikant unterschiedliche Ergebnisse bei fünf von sechs Behandlungen. Die Epilationsergebnisse bei der Therapie mit dem Diodenlaser waren besser. Eine Auswertung in einer Gruppe von Patienten, die sich drei und sechs Monate nach der letzten Therapie noch einmal vorstellten, ergab nur statistisch signifikant bessere Ergebnisse für den Diodenlaser bei der 3 Monatskontrolle. Weiterhin sollte der Unterschied im Ansprechen der Methode an verschiede-nen Körperlokalisationen überprüft werden. Dazu wurden die Lokalisationen Bein, Bikinizone und Kinn miteinander verglichen. Ein statistisch signifikanter Unterschied konnte nach der 1. Behandlung zwi-schen Bein und Bikinizone festgestellt werden. Alle weiteren Ergebnisse waren statistisch nicht signifi-kant unterschiedlich. 3. 9. Vergleichende Untersuchung zur Effektivität eines Diodenlasers, zweier Blitzlampen und eines Alexandritlasers Eine weitere Studie verglich zwei Blitzlampen, einen Diodenlaser und dem Alexandritlaser 1. Diese Untersuchung konnte keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Epila-tionssystemen feststellen. 4. Diskussion Abschließend lässt sich feststellen, dass sicherlich weitere Untersuchungen auch mit größeren Patien-tenkollektiven nötig sind, um die Effektivität der Photo-Epilation noch genauer einzuschätzen. Des weiteren sollte eine genauere Bestimmung der Behandlungsparameter dazu verhelfen die Behand-lungsergebnisse zu optimieren. Nachbeobachtungsuntersuchungen in größerem Umfang sollten durchgeführt werden, um die Versprechungen für eine permanente Photo-Epilation zu relativieren und die Methode realistischer einschätzen zu können.
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1. Allgemeines Bei der Photo-Epilation handelt es sich um eine sehr junge Methode im Bereich der Dermatologie, deren Möglichkeiten und Grenzen nur unzureichende untersucht sind, die sich aber einer großen Ak-zeptanz bei den Anwendern erfreut. Die Arbeit soll die Beurteilung der in der Literatur teilweise wider-sprüchlichen Ergebnisse für den Benutzer erleichtern und Richtlinien für die Optimierung des Einsat-zes der jeweiligen Geräte geben sowie die Effizienz der Photoepilation untersuchen. 2. M...
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