Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Mitogen aktivierte Protein Kinase (MAPK) Signaltransduktionswege regulieren verschiedene Gene, die in der Pathophysiologie der Präeklampsie und HELLP-Syndrom involviert sind. Wir untersuchten, ob die Aktivität der drei MAPK (jun- aminoterminal kinase (Jnk), extracellular regulated kinase (Erk), und p38) im Plazentagewebe von Frauen mit Präeklampsie und HELLP-Syndrom verändert ist. Methoden: In der Plazenta wurde die Aktivität (bestimmt mit dem Immunopräzipitation-Kinase Assay) und die Proteinexpression (bestimmt durch Western Blot) der Jnk-, Erk- und p38-MAPK in vier Gruppen von jeweils 8 Frauen mit Präeklampsie, HELLP-Syndrom, normal vaginaler und Kaiserschnittentbindung bestimmt. Zur weiteren Charakterisierung des Jnk-Signaltransduktionsweges wurde die Phosphorylierung von c-Jun, einem durch Jnk phosphorylierten Transkriptionsfaktor, durch Western Blot analysiert, und die Aktivität von Rac1, einem übergeordneten Aktivator im Jnk-Signaltransduktionsweg, durch einen " pull- down" -Assay bestimmt. Ergebnisse: Die Aktivität der Jnk-Mitogen activated protein kinase ist in Plazenten von Patienten mit Präeklampsie und HELLP-Syndrom signifikant erniedrigt, verglichen mit normal vaginalen Entbindungen, Kaiserschnittentbindungen und Frühgeburten, während die Jnk-Proteinexpression ähnlich war. Auch die Phosphorylierung des c-Jun Transkiptionsfaktors sowie die Rac1-Aktivität waren in den Fällen mit Präeklampsie und HELLP-Syndrom signifikant niedriger als in den Kontrollgruppen. Die p38-MAPK Aktivität war signifikant höher bei Präeklampsie und HELLP-Syndrom. Es gab keine Veränderungen der Erk-Aktivität und der Proteinexpression zwischen den Untergruppen. Interpretation: In Plazenten von Patientinnen mit Präeklampsie oder HELLP-Syndrom ist der Rac1/Jnk/c-Jun-abhängige Signaltransduktionsweg herunterreguliert.