Proteinkinasen spielen bei der Signaltransduktion und der Regulation der Zelle eine große Rolle. Sie sind auch an zellulären Prozessen, wie Metabolismus, Transkription, Zellzuklusprogression, Organisation des Cytoskeletts, Zellbewegung und Apoptose beteiligt. Ist die strenge Regulation der Kinasen gestört, kann es zu unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs kommen. In vielen Tumoren wird eine gesteigerte Expression oder Aktivität von Kinasen beobachtet. Deshalb werden kleine Moleküle als Inhibitoren für die Therapie gesucht. Kristallographische Untersuchungen der Proteinkinase A (PKA) und der Kinasedomäne von SRC sowie deren Inhibitor-Komplexen zeigen Bindungsmodi auf und bilden die Basis für strukturbasiertes Wirkstoffdesign. Proteinkinase A dient als Modell-Kinase für nahe verwandte Kinasen wie Rho-Kinase, Proteinkinase B (PKB) oder Proteinkinase C (PKC), die selber nicht kristallisiert werden können. Verschiedene Klassen von ATP-kompetitiven Inhibitoren wurden mit PKA kokristallisiert, die Röntgenstrukturen gelöst und analysiert. Rho-Kinase-Inhibitoren Fasudil, H 1152P und Y-27632 hemmen auch an PKA, allerdings schwächer. Die Inhibitoren binden in der Adenosin-Bindetasche mit Kontakten zu Aminosäuren, die unterschiedlich in PKA und Rho-Kinase sind und so zur Selektivität beitragen können. PKB-Inhibitoren sind vom Naturstoff Balanol abgeleitet und extensiv modifiziert worden. 29 Strukturen mit PKA und PKAB-Mutanten, zeigen den Einfluss verschiedener Molekülteile der Inhibitoren auf die Affinität zu PKA und PKB. Bisindolylmaleimide, die vor allem PKC inhibieren, sind offenkettige Derivate vom universellen Kinase-Inhibitor Staurosporin abgeleitet. Sie binden im Gegensatz zu den anderen Inhibitoren an eine offene Konformation des Enzyms. Zusätzlich zeigen einige Strukturen Besonderheiten, wie eine verlängerte Helix A oder einhakte Moleküle (Dimer). Verschiedene Kristallisationsbedingungen wurden für die Kinasedomäne von Src gefunden und die Kokristallisation mit verschiedenen Inhibitoren etabliert. Verschieden Kristallformen und unterschiedliche Raumgruppen treten auf. Die Proteinstruktur zeigt eine sehr starke Flexibilität in der Konformation der Domänen zueinander. Sie ist aktiven Kinase-Strukturen (Lck, PKA) ähnlicher als der bereits bekannten inaktiven Struktur von Src. Die Kristallpackung lässt eine gewisse Flexibilität zu und der Aktivierungsloop ist im Allgemeinen nicht geordnet. Die Inhibitoren sind in der Elektronendichte gut definiert. Sie sind ATP-kompetitiv und binden an der ATP-Bindestelle, wobei nur die Adenosin-Tasche besetzt wird.
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Proteinkinasen spielen bei der Signaltransduktion und der Regulation der Zelle eine große Rolle. Sie sind auch an zellulären Prozessen, wie Metabolismus, Transkription, Zellzuklusprogression, Organisation des Cytoskeletts, Zellbewegung und Apoptose beteiligt. Ist die strenge Regulation der Kinasen gestört, kann es zu unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs kommen. In vielen Tumoren wird eine gesteigerte Expression oder Aktivität von Kinasen beobachtet. Deshalb werden kleine Moleküle als Inhibito...
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