In der vorliegenden Arbeit werden experimentelle und theoretische Untersuchungen zum Verhalten verschiedener Halbleitersysteme nach Absorption von Lichtpulsen vorgestellt. Die betrachteten Reaktionen reichen von der relativ langlebigen Nanosekundenskala, wo Energiedissipationsmechanismen entlang einer großen Fläche des Halbleiterkristalls zu berücksichtigen sind, über die Pikosekunden- und Femtosekundenskala, wo die elektronische Bewegung um das Mutteratom dominiert, bis hin zur Attosekundenskala, wo die initiale Photoanregung und die unmittelbaren Auswirkungen der Potentiallandschaft auf das angeregte Elektron relevant sind.
Die Bestimmung der Intrabanddynamik von mono- und polykristallinen Mg-Phthalocyanin-Dünnschicht-Halbleitern wurde mit Hilfe der transienten VIS-Anrege und MIR-Abfrage Absorptionsspektroskopie ermittelt, wobei ein Dimensionalitätsunterschied im exzitonischen Dissipationsmechanismus festgestellt wurde. Die Interbanddynamik der beiden Systeme wurde experimentell mit Hilfe einer sichtbar-Anregung sichtbar-Abfrage transienten Absorptionstechnik untersucht. Ein Theoriemodell wurde entwickelt, um die Interband- und exzitonischen Dynamiken zu beschreiben, die mit der letztgenannten Technik identifiziert wurden. Die Anwendung des Modells ermöglichte die vollständige Beschreibung der Dynamiken des monokristallinen Systems und die Entkopplung der komplexen Dynamiken des polykristallinen Systems, wobei die Unterschiede in der optischen Antwort auf strukturelle Unterschiede zwischen den beiden Kristallvarianten zurückgeführt wurden.
Es wurde eine vollständige Untersuchung der Festkörper-Attosekunden-Streaking-Spektroskopie-Technik als transienter Photoemissionsaufbau zur Aufzeichnung der Photoanregungsdynamiken von Halbleiteroberflächen mit Attosekunden-Auflösung durchgeführt. Aufgrund von parasitären Effekten lieferte dies experimentell negative Ergebnisse, aber nützliche Konzepte für die Entwicklung von Aufbauten für solche Zwecke und auch die Einführung von Analyse- und Berechnungsmethoden.
Der Effekt der ionisierenden Photonenenergie auf die Photoionisationsverzögerung von homo-nuklearen Halbleitersystemen, nämlich hochorientiertem pyrolytischem Graphit, wird experimentell bestimmt und durch rechnerische Methoden um die Bandlücke herum unterstützt, die 84 eV oberhalb der Fermi-Energie liegt. Der Effekt konnte als eine Erhöhung der Eisenbud-Wigner-Smith-Verzögerung erklärt werden, was zu einer effektiven Verzögerung des Photoionisationsprozesses führt, wenn die Anregungsenergie innerhalb der Bandlücke liegt.
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In der vorliegenden Arbeit werden experimentelle und theoretische Untersuchungen zum Verhalten verschiedener Halbleitersysteme nach Absorption von Lichtpulsen vorgestellt. Die betrachteten Reaktionen reichen von der relativ langlebigen Nanosekundenskala, wo Energiedissipationsmechanismen entlang einer großen Fläche des Halbleiterkristalls zu berücksichtigen sind, über die Pikosekunden- und Femtosekundenskala, wo die elektronische Bewegung um das Mutteratom dominiert, bis hin zur Attosekundenskal...
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