Die Folgen des Klimawandels und steigendes Umweltbewusstsein haben dazu geführt, dass Energieeffizienz und klimagerechtes Bauen als Schlüsselfaktor für eine nachhaltige globale Energiezukunft gesehen werden. Obwohl die Industrieländer schon einige Fortschritte in der Umsetzung innovativer Strategien zur Reduzierung des Gebäudeenergiebedarfs gemacht haben, beginnen die Entwicklungsländer erst langsam solche Einsparpotenziale zu erschließen. Der globale Energiebedarf wird aufgrund des Bevölkerungswachstums, der stetigen Urbanisierung und des zunehmenden Wohlstandes vor allen in Entwicklungsländern steigen. Energie wird dabei mehr und mehr von Gebäuden in den schnell wachsenden urbanen Zentren verbraucht. Wie andere Entwicklungsländer, kann Nepals schwache Energieversorgung die wachsende Nachfrage nicht erfüllen, was zu regelmäßigen Stromausfällen und Energielieferengpässen führt. Dies hat einen negativen Einfluss auf das tägliche Leben und das Wirtschaftswachstum. Das Fehlen von Bestimmungen und Standards für Energieeffizienz und das mangelnde Bewusstsein für diese Fragen werden langfristig die Versorgungslücke verschlechtern. Auf der anderen Seite, ist die Wissensbasis über wirksame Maßnahmen zu Reduzierung des Gebäudeenergieverbrauchs durch klimagerechtes Bauen und effiziente Technologien sehr gering. Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es, mit der Entwicklung von technischen und regulativen Empfehlungen diese Wissenslücke zu füllen. Mit dem Fokus auf traditionellem Wissen, Klimazonierung und energieeffizientem Gebäudedesign legt diese Forschungsarbeit wichtige Grundlagen für die Entwicklung von Standards und Vorschriften zur Energieeffizienz in Gebäuden im Kontext des Entwicklungslandes Nepal.
Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen, dass die traditionellen Bauweisen in Nepal sehr gut an das lokale Klima angepasst sind. Traditionelle Häuser in der gleichen Klimazone verwenden ähnliche passive Designkonzepte, die auf moderne Gebäude übertragen werden könnten, um deren Energiebedarf für Raumklimatisierung zu senken. Die klimatische Vielfalt innerhalb des Landes erforderte die Entwicklung einer bioklimatischen Zonierung für das Bauen, die zur Einführung einer Energieeinsparbauverordnung unbedingt notwendig ist. Mit Hilfe des bioklimatischen Ansatzes und der anschließenden Validierung durch thermische Gebäudesimulation, wurden fünf Klimazonen nach topografischer Höhe vorgeschlagen. Eine simulationsbasierte Studie zur Energieeffizienz in Hotelgebäuden ergab erhebliche Energie- und Kosteneinsparpotenziale. Durch die Optimierung des Fensterflächenanteils, der Ausrichtung, Verschattung und thermischen Masse können durchschnittlich 37% der Heiz- und Kühlenergie gespart werden. Kosteneffektive Dämmmaßnahmen führen abhängig von der Klimazone zu Energieeinsparungen zwischen 26% und 50%. Die Ergebnisse der Simulationsstudie geben auch Aufschluss über die wichtigsten passiven Maßnahmen und die optimalen Dämmwerte für jede Klimazone. Des Weiteren wurden Energieeffizienz-Szenarien für den Wohngebäudesektor entwickelt. Die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen könnten den steigenden Energieverbrauch für die Raumklimatisierung in 2040 um 23% senken. Somit wurde aufgezeigt, dass die Verbesserung der Gebäudeeffizienz das Wachstum des Energiebedarfs in Nepal verlangsamen kann. Zum Abschluss wurde ein breiter Katalog von geeigneten Politikstrategien diskutiert und es wurden regulative Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz in Gebäuden erarbeitet. Deren Umsetzung kann einen wesentlichen Beitrag zur ressourceneffizienten und nachhaltigen Entwicklung des Landes leisten.
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Die Folgen des Klimawandels und steigendes Umweltbewusstsein haben dazu geführt, dass Energieeffizienz und klimagerechtes Bauen als Schlüsselfaktor für eine nachhaltige globale Energiezukunft gesehen werden. Obwohl die Industrieländer schon einige Fortschritte in der Umsetzung innovativer Strategien zur Reduzierung des Gebäudeenergiebedarfs gemacht haben, beginnen die Entwicklungsländer erst langsam solche Einsparpotenziale zu erschließen. Der globale Energiebedarf wird aufgrund des Bevölkerun...
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