Mit dem steigenden Interesse an kleinen Satelliten, vor allem an CubeSats und PocketQubes, andern sich auch die Anforderungen an die Attitude Determination (AD) Systeme der Satelliten. Diese sollen kompakt, robust und möglichst kostengünstig sein. In dieser Arbeit wird das physikalische Konzept eines bestehenden Thermo-Optical Sun Sensor
(TOSS), entwickelt am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik (LRT) der Technische Universität München (TUM), zu in einem funktionalen Sensorprototypen modifiziert. Dieser wird an die Bedingungen aus den Standards der oben genannten Kleinstsatelliten angepasst. Hauptaspekte der Konstruktion sind deren Große, deren Modularität, deren Kosten, deren Funktionszuverlässigkeit auch im Erdschatten und deren Zugänglichkeit, die sich in der Nutzung von Commercial Off The Shelf (COTS) Komponenten widerspiegelt. Um einen systematischen Ansatz bezüglich der Produktentwicklung zu wahren, werden Anforderungs- und Rahmenbedingungslisten bezüglich des Prototypen und seiner Subsysteme aufgestellt. Diese richten sich nach den aktuellen Tendenzen im Bereich des Kleinstsatellitenbaus.
Der Vorgänger, die TOSS v2.2 Version weist keine eigenständige Energieversorgung, keinen Datenspeicher und kein Sendemodul auf und ist somit nicht als unabhängiger Lagesensor anwendbar. Die Entwicklung einer autarken Energieversorgung durch Photodioden, deren Optimierung durch spezielle Verschaltungen und der Einsatz besonderer Bypass- und Sperrdioden steht im Vordergrund bei der Entwicklung des Photomoduls. Das Energiemanagement wird durch einen Energy Harvester der Firma Texas Instruments realisiert. Zur Abschätzung der Güte der Energieversorgung wird ein Energiebudget aufgestellt, das mit einem Operationskonzept, das sich auf eine Testumgebung bezieht, verknüpft wird. Die Konstruktion ist darauf ausgelegt die vorhersehbare Lichtbedingungen so gut wie möglich zu nutzen. Die Datenspeicherung, für die ein non-volatiler Ferroelectric Random Access Memory (FRAM) verwendet wird, ermöglicht es, die in einem Messzyklus ermittelten Daten zwischen zu speichern und diese werden dann durch ein Bluetoothmodul an den Satelliten gesendet. Das Ziel hierbei ist es, einen Sensor zu kreieren, der möglichst wenig zusätzliche Schnittstellen vom Satellitenhersteller erfordert. In diesem Fall benötigt der Nutzer nur ein Bluetooth-Empfangsgerät.
Es werden Überlegungen zu einer speziellen Geometrie des Sensors und seinen Einbaumöglichkeiten getroffen, die das Field Of View (FOV) maximieren sollen. Der
überarbeitete Schaltplan wird in ein Platinen-Layout überführt und anschließend manuell im Reinraum verlötet. Das Platinenlayout folgt dabei der Idee eines ChipSats. Der entstandene Prototyp TOSS v4.0 wird unter anderem im Robotic Actuation and On-Orbit Navigation Laboratory (RACOON-Lab) des LRT getestet und die entstandenen Daten ausgewertet. Einige Aspekte der Validierung müssen noch weiter überprüft werden. Ideen bezüglich der Weiterentwicklung des Prototypen und dessen Anwendungsmöglichkeiten werden evaluiert.
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Mit dem steigenden Interesse an kleinen Satelliten, vor allem an CubeSats und PocketQubes, andern sich auch die Anforderungen an die Attitude Determination (AD) Systeme der Satelliten. Diese sollen kompakt, robust und möglichst kostengünstig sein. In dieser Arbeit wird das physikalische Konzept eines bestehenden Thermo-Optical Sun Sensor
(TOSS), entwickelt am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik (LRT) der Technische Universität München (TUM), zu in einem funktionalen Sensorprototypen modifiziert. Die...
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