Dieser Beitrag befasst sich mit rechnerischen Nachweismethoden zur raumabschließenden Funktion von Holzbauteilen im Brandfall und stellt einen Zwischenstand der bisherigen Untersuchung dar. Mit stetig wachsender Anzahl werden mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise geplant und gebaut. Dabei werden Feuerwiderstände bis zu 90 Minuten erforderlich und sind für die Holzbauteile entsprechend nachzuweisen. Gegenwärtig basieren vorhandene Bauteilnachweise für mehr als 60 Minuten Feuerwiderstand auf durchgeführten Versuchen, die jeweils explizit nur für die geprüfte Konstruktion (Schichtenaufbau, verwendete Baustoffe) gültig sind. Bestehende Berechnungsverfahren sind hinsichtlich ihrer Anwendung bezüglich verwendbarer Baustoffe und nachweisbarer Konstruktionsaufbauten stark eingeschränkt und ermöglichen keinen rechnerischen Nachweis von mehr als 60 Minuten Feuerwiderstand. Die Auswertung einer erstellten Versuchsdatenbank ergänzt durch experimentelle Bauteilprüfungen soll eine Grundlage für die geplante Forschungsarbeit liefern. Durch den Vergleich der im Versuch gemessenen Werte mit den Ergebnissen gegenwärtig vorhandener Rechenverfahren wird eine mögliche Erweiterung bzw. Modifikation über den derzeitig zulässigen Anwendungsbereich hinaus untersucht. Die vorgestellten Ergebnisse bilden die Grundlage einer zielgerechten Entwicklung von rechnerischen Nachweismethoden für den Raumabschluss hinsichtlich der seitens der Baupraxis geforderten Anwendungsbereiche.
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