Einleitung: Viele Studien aus dem Forschungsgebiet der funktionellen MRT (fMRT) belegen die Veränderung von Resting-State Netzwerken (RSN) bei Erkrankungen aus dem neurologisch-psychiatrischen Formenkreis. Auf Grund fehlender Etablierung in der klinischen Diagnostik sowie zu hoher Variabilität bei der Messung von Individuen ist die klinische Anwendung der fMRT bislang nicht möglich. Die im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Experimente dienen deshalb der Exploration von Resting-State Netzwerken mit der Independent Component Analysis von FDG-PET Daten, da dieses bildgebende Verfahren in der Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen bereits etabliert ist und geringere Variabilitäten aufweist.
Methoden: In einem ersten Schritt wurde eruiert, mit welchen Parametern die Bilddaten von PET/CT Daten gesunder Probanden aus zwei Zentren präprozessiert werden müssen, um die schlüssigsten Netzwerke darstellen zu können. Hierzu wurden verschiedene Glättungsgrade (8, 12, 16, 20mm) sowie die Anzahl der zu extrahierenden Independent Components auf den besten qualitativen Bildeindruck sowie den quantitativen Abgleich (Korrelationskoeffizient nach Pearson, Dice Koeffizient) getestet. In einem zweiten Schritt wurden diese Präprozessierungsschritte auf simultan aufgezeichnete fMRT/FDG-PET Daten junger gesunder Probanden angewendet, um die räumliche Überlappung der fMRT RSN mit denjenigen aus der FDG-PET qualitativ und quantitativ (Dice Koeffizient) zu vergleichen.
Ergebnisse: Die besten visuellen Eindrücke sowie besten Übereinstimmungen zeigten die PET/CT Daten im Vergleich bei einer Glättung mit einer Halbwertsbreite von 12 bis 16mm. Bei der Testung der Modellordnung zeigten sich fallende räumliche Überlappungen mit einer steigenden Anzahl an Independent Components. Im Vergleich der räumlichen Überlappung der simultan aufgezeichneten fMRT/PET-MR Daten konnten insgesamt 8 Netzwerke in beiden Modalitäten identifiziert werden. Hierbei zeigte sich für das somatosensorische Netzwerk eine gute, sowie für das Default Mode Netzwerk, das primär visuelle sowie das zerebelläre Netzwerk eine moderate Übereinstimmung. Weitere 3 (PET) bzw. 4 (fMRT) Netzwerke konnten jeweils nur einer Modalität ohne Korrelat in der jeweils anderen detektiert werden.
Zusammenfassung:
Die in der Präprozessierung angewendeten Parameter haben einen Einfluss auf die visuelle Darstellung sowie den quantitativen Vergleich der RSN. Es zeigt sich eine relevante Übereinstimmung der RSN der fMRT mit den Netzwerken metabolischer Kovarianz, welche mittels FDG-PET Daten ermittelt wurden. Die Ergebnisse nähren die Hoffnung, mittels FDG-PET extrahierte Resting-State Netzwerke künftig klinisch nutzbar zu machen.
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