Die Chemokine und CXCR3-Rezeptorliganden CXCL9 und CXCL10 sind für die chemotaktische Rekrutierung von NK- und T-Zellen verantwortlich und vermitteln so die Immuninfiltration in solide Tumore, was das Tumorwachstum und die Metastasenbildung beeinträchtigt. Der Rezeptor CXCR3 wird jedoch auch von Tumorzellen exprimiert, was mit erhöhtem Tumorwachstum, Tumorzellmigration und Metastasierung verbunden ist und bei Krebspatienten mit einem schlechteren Überleben korreliert. Die vorliegende Doktorarbeit behandelt Untersuchungen zu Expression, Funktion und klinischer Bedeutung von CXCR3 und seinen Liganden im fortgeschrittenen serösen Ovarialkarzinom.
Die Expression von CXCR3, CXCL9 und CXCL10 wurde immunhistochemisch in etwa 190 Ovarialkarzinom-Proben bestimmt. Eine Überexpression der Chemokinliganden CXCL9 und CXCL10 geht mit einem in etwa verdoppelten Gesamtüberleben einher, während eine CXCR3-Überexpression auf Tumorzellen mit einem signifikant schlechteren progressionsfreien und Gesamtüberleben korreliert. In vitro konnte gezeigt werden, dass CXCR3 in den Ovarialkarzinomzelllinien OVCAR-3 und SKOV-3 exprimiert wird und auch funktionell aktiv ist. Der Rezeptor vermittelt die Migration von Ovarialkarzinomzellen gegen CXCL9, dies lässt sich durch einen Antikörper gegen CXCR3 hemmen. In malignen Aszitesproben von Ovarialkarzinompatienten ließ sich die Expression von CXCL9 und CXCL10 in chemotaktisch aktiven Konzentrationen mittels ELISA nachweisen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass CXCR3 wesentlich für die Migration von Ovarialkarzinomzellen gegen malignen Aszites verantwortlich ist, dies wurde in 10 Patientinnenproben validiert und zudem an Ovarialkarzinomzellen, die erfolgreich durch Primärkultur aus dem Aszites mehrerer Patientinnen gewonnen wurden. Darüber hinaus konnte der CXCR3-Rezeptor in syngenen Mausovarialkarzinomzellen mittels shRNA-Technik ausgeschaltet werden, was zu einer gehemmten Migration gegen murines CXCL10 führte.
Diese Ergebnisse zeigen die zweischneidige Rolle von CXCR3 und den Liganden CXCL9 und CXCL10 im fortgeschrittenen serösen Ovarialkarzinom. Während CXCL9 und CXCL10 potente anti-Tumor Effektoren darstellen, weist die Expression von CXCR3 auf Tumorzellen pro-maligne Funktionen auf wie erhöhtes Tumorwachstum und eine postulierte Beteiligung an der Peritonealmetastasierung, was ein verschlechtertes Patientenüberleben zur Folge hat.
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Die Chemokine und CXCR3-Rezeptorliganden CXCL9 und CXCL10 sind für die chemotaktische Rekrutierung von NK- und T-Zellen verantwortlich und vermitteln so die Immuninfiltration in solide Tumore, was das Tumorwachstum und die Metastasenbildung beeinträchtigt. Der Rezeptor CXCR3 wird jedoch auch von Tumorzellen exprimiert, was mit erhöhtem Tumorwachstum, Tumorzellmigration und Metastasierung verbunden ist und bei Krebspatienten mit einem schlechteren Überleben korreliert. Die vorliegende Doktorarbei...
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