Otoakustische Emissionen (OAE) sind Schallwellen, die vom Innenohr ausgesendet werden und bereits ab der Geburt vorhanden sind. Sie können im äußeren Gehörgang mit Mikrofonen gemessen werden. Der Ursprung dieser Emissionen ist die aktive Veränderung der Zellform der äußeren Haarzellen (OHC). Diese Messungen überprüfen nur die Funktion des Mittel- und Innenohres, retrokochleäre Hörstörungen können damit nicht erfasst werden.
Durch contralaterale akustische Stimulation (CAS) wird ein Reflex (MOC-Reflex) ausgelöst, der durch das mediale olivocochleäre Bündel (MOC) vermittelt wird und die Funktion der OHC und damit die Pegel der OAE verändert. Diese Änderung kann mit einer Verminderung (Suppression) oder einer Erhöhung (Enhancement) der Pegel der Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) einhergehen. Manchmal zeigen sich auch keine Veränderungen des DPOAE-Pegels bei CAS. Durch CAS ändert sich nicht nur der Pegel der DPOAE, sondern auch der der transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) und der spontanen otoakustischen Emissionen (SOAE), sodass auch diese zur Messung des MOC-Reflexes herangezogen werden können.
Die CAS der OAE ist eine nicht invasive und objektive Methode, um die Funktion des MOC-Reflexes zu testen. Diese Messung bietet die Möglichkeit, eine Störung der anatomischen Strukturen, die dem MOC-Reflex zugrunde liegen, zu erfassen.
In dieser Arbeit wird in 4 Teilbereichen den Fragen nachgegangen, wie sich die CAS auf die DPOAE und TEOAE auswirkt, ob es individuelle Unterschiede in der CAS der OAE gibt, ob der Effekt reproduzierbar ist und schlussendlich inwiefern sich die Messung der CAS der OAE bei Neugeborenen und bei Patienten mit Akustikusneurinomen (AKN) zur Erfassung retrokochleärer Funktionsstörungen einsetzen lässt.
Dazu wurden die verschiedenen Messungen an normalhörenden jungen Probanden, an Neugeborenen im Anschluss an das Neugeborenenhörscreening und an Patienten mit AKN durchgeführt.
«
Otoakustische Emissionen (OAE) sind Schallwellen, die vom Innenohr ausgesendet werden und bereits ab der Geburt vorhanden sind. Sie können im äußeren Gehörgang mit Mikrofonen gemessen werden. Der Ursprung dieser Emissionen ist die aktive Veränderung der Zellform der äußeren Haarzellen (OHC). Diese Messungen überprüfen nur die Funktion des Mittel- und Innenohres, retrokochleäre Hörstörungen können damit nicht erfasst werden.
Durch contralaterale akustische Stimulation (CAS) wird ein Reflex (MO...
»