In unserer Studie befassten wir uns mit der Entscheidungsfähigkeit von Patienten mit einer leichten kognitiven Störung beziehungsweise einer leichten Alzheimer-Demenz. Unser Ziel war es, den Personenkreis (das heißt Patienten, Angehörige oder Hausärzte) ausfindig zu machen, welcher der objektiv beurteilten Entscheidungsfähigkeit am nächsten kam, sowie wichtige Prädiktoren für das Zutrauen von Patienten, Angehörigen und Ärzten in die Entscheidungsfähigkeit von Patienten aufzuzeigen.
Wir schlossen 100 Patienten mit milder Alzheimer-Demenz oder leichter kognitiver Störung, 99 Angehörige und 93 die Patienten betreuenden Ärzte in die Studie ein. Alle drei Gruppen wurden gebeten, die Entscheidungsfähigkeit der Patienten bestmöglich anhand allgemeiner medizinischer und sozialer Entscheidungen sowie einer hypothetischen Therapieentscheidung, die Teil des MacArthur Competence Assessment Tool-Treatment (MacCAT-T) war, einzuschätzen..
Das MacArthur Competence Assessment Tool-Treatment deckte Mängel der Patienten in den Bereichen Understanding, Reasoning und Appreciation treatment auf. Sowohl der Mini-Mental-Status-Test (MMST) als auch die Krankheitseinsicht der Patienten enthüllten kognitive Defizite. Frühere Studien zeigten, dass gute Ergebnisse im Verständnisabschnitt des MacCAT-T und im MMST mit einer guten Entscheidungsfähigkeit zusammenhängen. Aus den vorliegenden Ergebnissen kann geschlossen werden, dass die von uns rekrutierten Patienten über eine eingeschränkte Entscheidungsfähigkeit verfügten. Angehörige zeigten in ihrem Zutrauen in eine gute Entscheidung des Patienten die deutlichste Übereinstimmung mit dem MacCAT-T-Ergebnis. Auch wenn die Bedeutung von Angehörigen in der Entscheidungsfindung bereits in früheren Studien beschrieben wurde, ist unsere Studie die erste, die dies anhand des objektiven MacCAT-T bewies. Die Übereinstimmung der Ärzte mit dem MacCAT-T war geringer als bei den Angehörigen. Die Ansicht der Patienten unterschied sich von der objektiv eingeschätzten Entscheidungsfähigkeit. Sie hatten durchweg großes Zutrauen in die eigene Entscheidungskraft, obwohl es an Krankheitseinsicht und Verständnis mangelte.
Während das Zutrauen der Angehörigen in die Entscheidungsfähigkeit der Patienten am deutlichsten durch das Ergebnis des Zarit Burden Interviews und die Krankheitseinsicht der Patienten vorhergesagt werden konnte, war bei den Ärzten der Demenzschweregrad der Patienten entscheidend. Je geringer die Krankheitseinsicht der Patienten und je höher der Belastungsgrad der Angehörigen war, desto weniger trauten die Angehörigen den Erkrankten eine gute Entscheidung zu. Auch in früheren Studien hing die Beteiligung von Demenzpatienten an Entscheidungen von Krankheitseinsicht der Erkrankten und Belastungsgrad der Angehörigen ab. Das Ärztezutrauen sank mit der Zunahme der Demenz, was dadurch erklärt werden kann, dass Kliniker gern auf Tests und Richtlinien zurückgreifen, um eine objektive Grundlage für die Patientenbeteiligung zu schaffen. Sowohl bei Erkrankten als auch bei Ärzten fiel ein Zusammenhang zwischen Patientenalter und Zutrauen in eine gute Entscheidung der Patienten auf. Je älter die Erkrankten waren, desto seltener trauten die Ärzte den Patienten beziehungsweise die Patienten sich selbst das Treffen von Entscheidungen zu.
Im Gegensatz zu dem Zutrauen der Angehörigen und Ärzte in die Entscheidungsfähigkeit der Patienten konnte das Zutrauen der Patienten in sich selbst nicht signifikant vorhergesagt werden.
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In unserer Studie befassten wir uns mit der Entscheidungsfähigkeit von Patienten mit einer leichten kognitiven Störung beziehungsweise einer leichten Alzheimer-Demenz. Unser Ziel war es, den Personenkreis (das heißt Patienten, Angehörige oder Hausärzte) ausfindig zu machen, welcher der objektiv beurteilten Entscheidungsfähigkeit am nächsten kam, sowie wichtige Prädiktoren für das Zutrauen von Patienten, Angehörigen und Ärzten in die Entscheidungsfähigkeit von Patienten aufzuzeigen.
Wir schlos...
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