Hintergrund: Elektrophysiologische Untersuchungen und Herzkatheteruntersuchungen werden in einer Vielzahl der Fälle mittlerweile durch magnetfeldgestützte Katheternavigation (remote magnetic navigation = RMN) betrieben. Innerhalb dieses Settings wirken magnetische Kräfte auf ferromagnetische Teile des implantierten Schrittmachers (=PM) oder Kardioverter/Defibrillators (=ICD) ein. Bisher ist nicht bekannt, wie hoch diese Kräfte sind und ob sie zu einer Diskonnektion der Sonde vom Aggregat oder zu einer übermäßigen Zugkraft auf die Elektrode führen können. Als Orientierungswerte dienten die Grenzwerte der europäischen Industrienorm DIN EN 45502 für aktive implantierbare medizinische Geräte.
Methoden: Insgesamt wurden 123 verschiedene kardiale Aggregate innerhalb des Magnetfeldes des NIOBE-II®-Systems (Stereotaxis, St. Louis, USA) bei einer Magnetfeldstärke von 0,1 Tesla getestet. Als Messgerät für die dabei auftretenden magnetischen Kräfte diente der Zug- und Druckkraft-Sensor „ Futek LRF 400“ (Futek Advanced Sensor Technology Inc., Irvine, California, USA). Nach einem standardisierten Protokoll wurden 36 verschiedene Magnetfeldbewegungen in allen drei Raumachsen simuliert und die dadurch auf die kardialen Aggregate einwirkenden Verschiebekräfte ermittelt.
Ergebnisse: Es wurden innerhalb der 123 kardialen Aggregate 80 verschiedene PMs (54 Modelltypen von 10 Herstellern) und 43 ICDs (26 Modelltypen von 6 Herstellern) untersucht.
Die maximale Verschiebekraft, die innerhalb des Magnetfeldes des NIOBE-II®-Systems beobachtet werden konnte, beträgt 0,33 ± 0,13 N (Wertebereich 0,16 - 1,12 N) bei den Schrittmachern und 1,05 ± 0,11 N (Wertebereich 0,86 - 1,38 N) bei den Kardioverter/Defibrillatoren und liegen damit deutlich unter den geforderten Grenzwerten der europäischen Industrienorm.
Schlussfolgerung: Die Exposition der hier getesteten implantierbaren kardialen Aggregate im Magnetfeld (Stärke 0,1 Tesla) des NIOBE-II-Systems ® hat keine magnetische Verschiebekraft zur Folge, die die geforderten DIN Grenzwerte von 5 bzw. 10 N übersteigt.
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Hintergrund: Elektrophysiologische Untersuchungen und Herzkatheteruntersuchungen werden in einer Vielzahl der Fälle mittlerweile durch magnetfeldgestützte Katheternavigation (remote magnetic navigation = RMN) betrieben. Innerhalb dieses Settings wirken magnetische Kräfte auf ferromagnetische Teile des implantierten Schrittmachers (=PM) oder Kardioverter/Defibrillators (=ICD) ein. Bisher ist nicht bekannt, wie hoch diese Kräfte sind und ob sie zu einer Diskonnektion der Sonde vom Aggregat oder zu...
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