Onkogene Kras-Mutationen sind ein kritisches Ereignis im Frühstadium der Pankreaskarzinogenese. Allerdings ist die Expression von mutiertem Kras allein nicht ausreichend, um die Gewebetransformation im adulten Organ zu induzieren. Stattdessen wird Inflammation als zusätzlicher Auslöser benötigt. Für unser Experiment verwenden wir etablierte Mausmodelle der akuten Pankreatitis und der frühen Pankreaskarzinogenese, basierend auf konsekutiven Caerulein-Injektionen in Wildtyp und KrasG12D-mutierten Mäusen. Wir führen Genexpressionsanalysen und histologische Analysen mit hoher zeitlicher Auflösung durch, um die ablaufenden Prozesse in beiden Mausmodellen zu vergleichen. Basierend auf unseren ersten Ergebnissen beschreiben wir die pankreatische Regeneration als Prozess der aus drei klar abgrenzbaren Phasen hinsichtlich der Genexpression und der Morphologie besteht: Inflammation, Regeneration und Refinement. Unsere komparative Analyse zeigt, dass die unterbrochene Regeneration in KrasG12D-mutierten Mäusen durch eine anhaltende Inflammation gekennzeichnet ist. Zudem beobachten wir veränderte Proliferationskaskaden im Hinblick auf die Azinus-, Progenitor-, und mesenchymalen Zellen. Insbesondere wird eine massive Expansion des Mesenchyms beobachtet. Wir folgern daraus, dass diese veränderten Proliferationskaskaden zusammen mit der anhaltenden Inflammation die unverwechselbaren Kennzeichen des Frühstadiums der Pankreaskarzinogenese sind. Wir extrahieren eine Signatur, welche die anhaltende Inflammation in KrasG12D-mutierten Mäusen beschreibt und untersuchen einen Patienten-Datensatz, basierend auf 45 Proben von duktalen pankreatischen Adenokarzinomen (PDAC), hinsichtlich der Expression der homologen Gene der Signatur. Hier zeigt sich, dass die Patienten in zwei klar abgrenzbare Cluster unterteilbar sind, mit einer erhöhten durchschnittlichen Überlebenszeit im ersten Cluster (hohe Expression der Signatur), verglichen mit dem zweiten Cluster (niedrige Expression der Signatur). Im Einklang mit unseren vorherigen Ergebnissen, definieren wir ein "duales Modell" der pankreatischen Regeneration und der frühen Pankreaskarzinogenese, welches aus vier Zuständen besteht: gesund, Inflammation, Regeneration und Refinement. Da die Divergenz der Wildtyp und KrasG12D-Profile mit der Inflammation-Regeneration Transition in Wildtyp-Mäusen beginnt, berechnen Korrelationsnetzwerke für das Zeitfenster 3h-84h auf beiden Datensätzen um potentielle Vermittler dieser Transition zu entdecken. Wir sehen, dass an den für Wildtyp-Mäuse identifizierten Interaktionen zwischen Genen, die zur Aufrechterhaltung des azinären Phänotyps benötigt werden einerseits und Genen die zu interzellulären Signalwegen gehören andererseits, besonders häufig Mitglieder der Fgf/Fgfr Familie beteiligt sind. Insbesondere ist Fgfr3 ein hochvernetzter Knoten im resultierenden Netzwerk, was nahelegt, dass dieses Gen eine potentiell wichtige Rolle bei der Vermittlung der Inflammation-Regeneration Transition in Wildtyp-Mäusen einnimmt. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit neuesten Studien die gezeigt haben, dass Fgfr3, welches allgemein als Onkogen bekannt ist, Zellwachstum hemmen und Differenzierung fördern kann, wenn es in Epithelzellen exprimiert wird.
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Onkogene Kras-Mutationen sind ein kritisches Ereignis im Frühstadium der Pankreaskarzinogenese. Allerdings ist die Expression von mutiertem Kras allein nicht ausreichend, um die Gewebetransformation im adulten Organ zu induzieren. Stattdessen wird Inflammation als zusätzlicher Auslöser benötigt. Für unser Experiment verwenden wir etablierte Mausmodelle der akuten Pankreatitis und der frühen Pankreaskarzinogenese, basierend auf konsekutiven Caerulein-Injektionen in Wildtyp und KrasG12D-mutierten...
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