Im Rahmen der Habilitationsschrift werden die Ergebnisse des International Visiting Programmes des chirurgischen Studiennetzwerks CHIR-Net dargestellt. Dadurch konnte in den vergangenen Jahren erfolgreich eine Infrastruktur für klinisch-tätige Chirurgen in Deutschland etabliert und eine Reihe klinischer Fragestellungen in multizentrischen randomisiert-kontrollierten Studien analysiert werden. Insbesondere die Reduktion chirurgischer Komplikationen erscheint in der Allgemein- und Viszeralchirurgie aufgrund der Häufigkeit, Kosten und Folgeschäden eine wesentliche Zukunftsaufgabe. In einer randomisiert-kontrollierten, doppel-blinden multizentrischen Studie konnte nachgewiesen werden, dass duch die Verwendung eines intraoperativen Wundprotektors bei elektiven abdominalchirurgischen Eingriffen die Wundinfektionsrate signifikant gesenkt werden konnte. Ergebnisse der Subgruppenanalyse deuten darauf hin, dass der Effekt bei kolorektalchirurgischen Eingriffen deutlicher ausgeprägt ist als bei nicht-kolorektalen Eingriffen. Die Ergebnisse dieser Studie stimmen mit den Daten der daraufhin durchgeführten Metaanalyse von weiteren, methodologisch limitierten Studien überein. In zwei weiteren randomisiert-kontrollierten Studien konnten wir die Nicht-Unterlegenheit zweier neuer Hämostyptika im Vergleich zu einem etablierten Kontrollprodukt bei Leberresektionen etablieren. Beide Produkte erweitern so die Möglichkeiten effektiver Hämostase in der Leberchirurgie und könnten helfen, Kosten einzusparen.
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