Hintergrund: Haupttodesursache bei Dialysepatienten sind kardiovaskuläre Ereignisse. Da aufgrund der Einflussnahme zahlreicher Faktoren die Risikostratifizierung bei Dialysepatienten sehr schwierig ist, wird nach einer alternativen Methode zur Früherkennung eines hohen kardiovaskulären Risikos gesucht. In zahlreichen Studien wurde bereits ein Zusammenhang zwischen veränderten retinalen Gefäßdurchmessern und kardiovaskulären Ereignissen beschrieben. Eine Untersuchung dieses Zusammenhangs ist bisher bei Dialysepatienten noch nicht beschrieben und ist Gegenstand dieser Studie. Methode: Es wurden 198 Patienten verschiedener Dialysezentren untersucht und Fundusaufnahmen des Augenhintergrundes unmittelbar vor der Dialyse erstellt. Die Gefäßdurchmesser der retinalen Arteriolen und Venolen wurden vermessen und daraus das zentrale retinale Arterien- (CRAE) und Venenäquivalent (CRVE) mittels einer Software berechnet. Außerdem wurde daraus deren Ratio gebildet (AVR). Die Ergebnisse der Augenuntersuchung wurden mit zahlreichen kardiovaskulären Risikofaktoren korreliert und die Möglichkeit der Vorhersage für die Sterblichkeit bei Dialysepatienten untersucht. Ergebnisse: Während des durchschnittlich 23 monatigen Follow up Intervalls verstarben 29 (14%) der 198 Studienteilnehmer. Erniedrigte CRAE und CRVE waren mit Diabetes und dem männlichen Geschlecht assoziiert. Männern mit einer KHK in der Anamnese wiesen ebenfalls ein erniedrigtes CRAE auf. Weiterhin wurde ein Zusammenhang zwischen erniedrigter AVR und Diabetes gefunden. Hypercholesterinämie, arterielle Hypertonie, Übergewicht und pAVK zeigten keinen Einfluss auf die retinalen Gefäßdurchmesser bei Dialysepatienten. Ein Zusammenhang zwischen veränderten retinalen Durchmessern und erhöhter Sterblichkeit bei Dialysepatienten war nicht zu erkennen. Schlussfolgerung: Veränderte retinale Gefäßdurchmesser sind mit zahlreichen kardiovaskulären Risikofaktoren bei Dialysepatienten verbunden. Die vorliegende Studie ließ jedoch keinen Zusammenhang zwischen erhöhter Sterblichkeit und veränderten retinalen Gefäßdurchmessern erkennen. Eine Eignung als Früherkennungswerkzeug für ein erhöhtes Mortalitätsrisiko bei Dialysepatienten konnte nicht festgestellt werden.      «

Hintergrund: Haupttodesursache bei Dialysepatienten sind kardiovaskuläre Ereignisse. Da aufgrund der Einflussnahme zahlreicher Faktoren die Risikostratifizierung bei Dialysepatienten sehr schwierig ist, wird nach einer alternativen Methode zur Früherkennung eines hohen kardiovaskulären Risikos gesucht. In zahlreichen Studien wurde bereits ein Zusammenhang zwischen veränderten retinalen Gefäßdurchmessern und kardiovaskulären Ereignissen beschrieben. Eine Untersuchung dieses Zusammenhangs ist bish...     »

Cardiovascular disease is the leading cause of death in the dialysis population. But the risk stratification for these patients is difficult, as there are many factors, that have to be considered. That is why an alternate tool for the estimation of the cardiovascular risk has to be found for people in need of dialysis treatment. There are several studies, showing a relation between abnormal retinal vessel diameters and the risk of cardiovascular disease, but none of them focusses on people with dialysis treatment. This study is the first to analyze the relationship between changes in retinal vessel diameters and an increasing risk of mortality for people undergoing dialysis treatment. Methods: Retinal photographs were taken from 198 patients on dialysis treatment. Retinal arteriolar and venular diameters were measured from these digital retinal images, using a standardized method, and were summarized as central retinal arteriolar equivalent (CRAE), central retinal venular equivalent (CRVE) and their ratio (AVR). Associations between retinal vessel diameters and their relation to cardiovascular risk factors and all-cause-mortality were examined. Results: 29 (14%) of the 198 patients died during follow up. Lower CRAE and CRVE were associated with diabetes and male sex. Men with coronary heart disease also showed a lower CRAE. There was a relationship between lower AVR and diabetes. Hypercholesterinaemia, obesity and peripheral arterial disease were not associated with any changes in retinal vessel diameters. There was no relationship between abnormal retinal vessel diameters and a higher risk of mortality for patients on dialysis treatment. Conclusion: Changes in retinal vessel diameters were associated with a lot of cardiovascular risk factors in patients on dialysis treatment, but there was no relationship between abnormal retinal vessel diameters and an increased risk of all-cause-mortality.      «

Cardiovascular disease is the leading cause of death in the dialysis population. But the risk stratification for these patients is difficult, as there are many factors, that have to be considered. That is why an alternate tool for the estimation of the cardiovascular risk has to be found for people in need of dialysis treatment. There are several studies, showing a relation between abnormal retinal vessel diameters and the risk of cardiovascular disease, but none of them focusses on people with...     »