Betone mit Selbstheilungseigenschaften - Entwicklung und Prüfung
Dokumenttyp:
Konferenzbeitrag
Autor(en):
Große, C.; Malm, F.
Seitenangaben Beitrag:
20-24
Kapitel Beitrag:
Vol. 80
Abstract:
Die Entwicklung von Selbstheilungseigenschaften für zementgebun- dene Baustoffe ist ein aktuelles Forschungsthema. Die autogene Heilung, bei der wasserdurchströmte Trennrisse sich selbst abdichten, ist seit langem bekannt und wurde eingehend untersucht (Yang et al. 2009; Edvardsen 1996; Jooß 1999). Die Ursachen für diesen Vorgang können ein Quellen des Zementsteins, eine Nachhydratisierung oder eine Carbonatisierung durch Bildung von Calciumcarbonat sein. Durch diese Heilungsmechanismen lassen sich allerdings nur kleine Risse schließen. Deswegen wird seit einigen Jahren (Van Tittelboom & De Belie 2010) mit anderen Techniken experimentiert, die jeweils für un- terschiedliche Rissarten geeignet sind. Für Risse im noch jungen Beton werden Mikrobakterien untersucht (Jonkers 2011), die Calciumcarbo- nat ausscheiden, sowie Zemente mit einem Zusatz an Hydrogelen, die die Füllung von Hohlräumen stimulieren können. Für dynamisch be- lastete Risse können Mikrokapseln mit elastischen Polymeren (Polyu- rethan oder Epoxidharze) eingesetzt werden (Van Tittelboom 2011). Bei einem Riss beziehungsweise Rissfortschritt zerbrechen diese Kapseln und geben das Polymer frei, das die Risse elastisch verschließt. Die ge- nannten Heilungsmechanismen sind Gegenstand von Untersuchungen im Rahmen des unten beschriebenen Projektes Healcon. Für baupraktische Anwendungen der Selbstheilung ist unbedingt der Heilungserfolg sicherzustellen und nachzuweisen. Allerdings ist die zerstörungsfreie Untersuchung des Heilungserfolges und der Hei- lungseffizienz sowohl für Labor- als auch für Bauwerksanwendungen schwierig. Die meisten in der Literatur erwähnten Verfahren konzen- trieren sich auf die Bestimmung der Wiedererlangung der Druckfe- stigkeit und dabei werden in der Regel zerstörende Verfahren einge- setzt. Zu den offensichtlichen Nachteilen im baupraktischen Einsatz zählt für Laboranwendungen auch, dass das Prüfobjekt nach dem Experiment nicht mehr für weitere Analysen zur Verfügung steht. Deswegen sind zerstörungsfreie Prüfverfahren vorzuziehen.