Die gravierendste Komplikation nach Ösophagektomie, eine Sepsis infolge einer Mediastinitis auf dem Boden einer Anastomoseninsuffizienz, ist trotz moderner Intensivtherapie weiterhin mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Neben der mediastinalen Manifestation weitet sich das Krankheitsbild rasch im Sinne einer Sepsis auf den gesamten Körper aus. Wie bei jedem septischen Krankheitsbild entscheidet die unverzügliche Diagnosestellung mit unmittelbarer Therapieeinleitung über die Prognose. Die kausale Therapie besteht zuallererst in einer frühzeitigen interventionellen bzw. chirurgischen Herdsanierung sowie in einer sofortigen breiten, später gezielten antimikrobiellen Behandlung. Bei den ersten Sepsiszeichen postoperativ (Verschlechterung des Allgemeinzustands, verzögerte postoperative Rekonvaleszenz, systemische Entzündungszeichen, suspekter abdomineller Untersuchungsbefund, auffällige Drainagesekretion) sollte nach Ösophagektomie immer zuerst an eine Mediastinitis als Folge einer Anastomoseninsuffizienz gedacht bzw. diese ausgeschlossen werden. Der erste diagnostische Schritt besteht in der Regel in der endoskopischen Kontrolle der Anastomose. Dabei sollte neben einer möglichen Leckage vor allem die Interponatdurchblutung beurteilt werden. Die therapeutischen Möglichkeiten umfassen je nach Lokalisation und klinischer Klassifikation der Insuffizienz eine einfache Drainageableitung, eine zusätzliche endoskopische Intervention meist mit Stentplatzierung sowie eine Reoperation bis hin zur Diskontinuitätsresektion. Die Säulen der Sepsistherapie – rascher Therapiebeginn, radikale Herdsanierung, unverzügliche Applikation von Breitbandantibiotika und der Einsatz moderner intensivtherapeutischer Konzepte – sind die Basis für ein erfolgreiches postoperatives Komplikationsmanagement nach Ösophagektomie und entscheiden über die weitere Prognose des Patienten.
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Die gravierendste Komplikation nach Ösophagektomie, eine Sepsis infolge einer Mediastinitis auf dem Boden einer Anastomoseninsuffizienz, ist trotz moderner Intensivtherapie weiterhin mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Neben der mediastinalen Manifestation weitet sich das Krankheitsbild rasch im Sinne einer Sepsis auf den gesamten Körper aus. Wie bei jedem septischen Krankheitsbild entscheidet die unverzügliche Diagnosestellung mit unmittelbarer Therapieeinleitung über die Progn...
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